USA

Terror-Beihilfe: Anwältin in Haft

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Lynne Stewart verteidigte einen Hintermann vom ersten WTC-Anschlag und fasste nun wegen Verschwörung mit Islamisten 28 Monate aus.

Ein Gericht in New York hat eine US-Rechtsanwältin wegen Verschwörung mit islamistischen Terroristen am Montag zu 28 Monaten Haft verurteilt. Damit blieb das Gericht weit unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß von 30 Jahren Gefängnis. Die 67-jährige Lynne Stewart zeigte sich denn auch gegenüber ihren vor dem Gerichtssaal versammelten Anhängern erleichtert. Die gegen sie erhobenen Vorwürfe bestritt sie erneut.

Aufhetzende Botschaften übermittelt
In einem vor ihrer Verurteilung an Richter John Koeltl gerichteten Brief wies sie darauf hin, dass ihr Prozess in einem Klima der "Hysterie" nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA stattfand. Die Anwältin war bereits im Februar 2005 für schuldig befunden worden, aufhetzende Botschaften ihres in den USA in Haft sitzenden ägyptischen Mandanten Scheich Omar Abdel Rahman an seine ägyptischen Gefolgsleute übermittelt zu haben.

"Unorthodoxe Mandantenwahl"
Bereits früher hatte die krebskranke Anwältin erklärt, mit dem Verfahren, werde sie für ihre "unorthodoxe Mandantenwahl" bestraft. In ihrer 30-jährigen Anwaltstätigkeit verteidigte sie immer wieder Unterweltfiguren und politische Extremisten. Der erblindete Rahman war 1995 als Hintermann eines Anschlags auf das New Yorker World Trade Center vom Februar 1993 sowie wegen eines geplanten Anschlags auf den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

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