Trump besuchte die Tatorte der Massaker in El Paso und Dayton: Es gab heftige Proteste.
El Paso. Statt eines Tages der Einheit nach den US-Wochenendmassakern (31 Tote) lieferte Donald Trump nichts als Zoff. Selten noch erlebte Amerika einen Moment der Trauer, an dem der US-Präsident selbst derart am Pranger stand: Bei den Besuchen an den Tatorten hagelte es Demos, Boykotts und Verurteilungen des „Hass-Präsidenten“. Trump selbst, der eigentlich alle Kraft zum Trösten benötigt hätte, kam mit dem Twittern gegen Kritiker kaum nach. Zwischen den Stopps der Air Force One in Dayton (Ohio) und El Paso (Texas) nützte er jede freie Minute, um über Kritiker zu lästern.
Rockstar? Eine Rede von Top-Demokraten Joe Biden, der Trump als weißen Nationalisten verdammte, fand er „langweilig“. In Dayton beschuldigte er kritische Demokraten, eifersüchtig zu sein auf seinen „Rockstar-Empfang“. In El Paso, wo der Killer gezielt Latinos abschlachtete, war die Wut auf Trump besonders groß. „Geh heim!“, brüllten Aktivisten. Trump aber spielt das Unschuldslamm: „Meine Rhetorik führt Menschen zusammen“, sagte er. (bah)