Tschads Präsident Deby hat den Ausnahmezustand über N'Djamena verhängt. Das Kriegsrecht soll zwei Wochen lang gelten.
Im zentralafrikanischen Tschad herrscht seit Mitternacht der Ausnahmezustand. Knapp zwei Wochen nach dem Rebellenangriff auf die Hauptstadt N'Djamena hatte Präsident Idriss Deby am Donnerstag die auf zunächst zwei Wochen angelegte Maßnahme in einer Rundfunkansprache angekündigt. Dabei betonte er, dass die Rebellen von Regierungstruppen zurückgeschlagen worden seien. Über ihren Verbleib machte er jedoch keine Angaben.
Während des Ausnahmezustands gilt zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr morgens im gesamten Tschad eine Ausgangssperre. Der britische Rundfunksender BBC berichtete am Freitag, die Polizei dürfe aufgrund der Notstandsgesetze nicht nur auf der Straße Menschen kontrollieren, sondern auch Wohnungen durchsuchen. Mit diesen Maßnahmen sollen die noch versteckten Rebellen ausfindig gemacht werden.
"Dies sind außergewöhnliche Maßnahmen, die ich anwenden muss, um das normale Funktionieren des Staats zu sichern", sagte Deby am Donnerstag in einer Fernseh- und Radioansprache an sein Volk. Er berief sich auf die Verfassung der ehemaligen französischen Kolonie. Nach der im Internet veröffentlichten Erklärung von Debys Kanzlei werden die Staatsaufgaben per Dekret geregelt. Damit sollten gemäß der Verfassung die Stabilität und das gute Funktionieren des Staates gewährleistet werden, hieß es.
Anfang Februar hatten 3.000 Rebellen es bis vor den Präsidentenpalast geschafft, bevor Regierungstruppen sie zurückdrängen konnten. Mehr als 160 Menschen kamen bei den Kämpfen ums Leben, mehrere zehntausend flohen in das Nachbarland Kamerun.