Vorwürfe

USA sollen irakische Regierung bespitzelt haben

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Der bekannte Journalist Bob Woodward wirft den USA vor, Mitglieder der irakischen Regierung ausspioniert zu haben.

Laut einem neuen Buch des prominenten US-Journalisten Bob Woodward, das kommenden Montag vorgestellt wird, haben die Vereinigten Staaten eine großangelegte Bespitzelungsaktion gegen den irakischen Premierminister Nuri al-Maliki und andere Mitglieder der irakischen Regierung durchgeführt. Außerdem soll der Rückgang der Gewalt im Irak in den letzten eineinhalb Jahren nicht hauptsächlich auf die Entsendung weiterer Truppen, sondern auf "bahnbrechende" neue Techniken zur Lokalisierung und Tötung von Rebellenführern zurückzuführen sein.

Ständige Überwachung
"Wir wissen alles, was er [Maliki] sagt", zitiert Woodward in dem Buch "The War Within: A Secret White House History, 2006-2008" (zu Deutsch etwa: Der Krieg im Inneren: Eine geheime Geschichte des Weißen Hauses, 2006-2008) eine der vielen Quellen aus Regierungskreisen, die bisher unbekannte Tatsachen über den Irak-Krieg enthüllen. Die Bush-Administration soll neben der ständigen Überwachung mehrerer Mitglieder der irakischen Staatsspitze auch bisher unbekannte Techniken eingesetzt haben, um gezielt feindliche Anführer und Schlüsselfiguren zu eliminieren. Woodward gibt jedoch keine Details über diese Geheimprogramme bekannt. Das Weiße Haus habe ihn aus Sorge um die nationale Sicherheit darum gebeten.

Verbesserung der Lage bewirkt
Die Verbesserung der Lage im Irak sei laut Woodward auf vier miteinander verknüpfte Faktoren zurückzuführen: Die Geheimoperationen, die Entsendung der neuen Truppen, der Entscheidung des radikale Schiitenführers Moktada al-Sadr, seine mächtige Mahdi-Miliz zurückzuhalten, und der Beginn der Zusammenarbeit von Zehntausenden Sunniten und US-Kräften in der Krisenprovinz Anbar im Kampf gegen die Al-Kaida.

Umstrittene Spionage
Angesichts der Bemühungen von US-Präsident George W. Bush, das Vertrauen von Maliki zu gewinnen, soll die Überwachung des Premiers unter einigen Verantwortlichen nicht unumstritten gewesen sein. Ein Beamter, der von der Aktion erfuhr, soll gefragt haben: "Wäre es nicht besser, das nicht zu tun?" Die US-Tageszeitung Washington Post schrieb am Freitag über Woodwards Werk: "Das Buch porträtiert eine von Uneinigkeiten gespaltene Regierung, entweder nicht Willens oder zu begriffsstutzig um dem wachsenden Versagen ihrer Strategie im Irak im Sommer und Frühherbst 2006 ins Auge zu blicken."

Beschreibung von Bushs Führungsstil
Das beinahe 500 Seiten dicke Buch beschreibt vor allem Bushs Führungsstil, auf Grundlage von über 150 Interviews mit dem nationalen Sicherheitsteam des Präsidenten, führenden Abgeordneten und anderen wichtigen Beamten der Diplomatie, des Geheimdienstes und des Militärs. Es ist Woodwards viertes Buch über die Bush-Regierung und ihre Handhabung der Kriege im Irak und Afghanistan.

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