Arkansas-Mord

Verdächtiger von Polizei erschossen

Teilen

Polizisten erschossen den Verdächtigen auf den Mord des Demokraten-Chef nach einer rund einstündigen Verfolgungsjagd über 50 Kilometer

Die Polizei sagte, es handle sich um einen 50-jährigen Mann ohne Vorstrafen. In seinem Fluchtwagen seien mindestens zwei Handfeuerwaffen gefunden worden.

Über das Motiv war zunächst nichts bekannt. Mitarbeiter in der Parteizentrale sagten, der mutmaßliche Täter habe zunächst gesagt, er wolle sich als ehrenamtlicher Helfer melden. Dann habe er sich aber rücksichtslos den Weg in Gwatneys Büro gebahnt, aus dem man dann drei Schüsse gehört habe.

Bedroht
Auf der Flucht bedrohte der Mann nach Polizeiangaben einen Mitarbeiter der Staatsversammlung der Baptisten von Arkansas, deren Zentrale wenige Häuserblocks von der der Demokraten entfernt ist. Er habe gesagt, er habe seine Arbeit verloren, und weiter geflohen, sagte ein Sprecher der Baptisten.

Gwatney war ein langjähriger Freund von Bill und Hillary Clinton. Bill Clinton war vor seiner Präsidentschaft Gouverneur in Arkansas gewesen. Beim Parteitag der Demokraten Ende des Monats hätte er als Superdelegierter für die im Duell mit Barack Obama unterlegene New Yorker Senatorin gestimmt. Die Clintons reagierten erschüttert und würdigten Gwatney nicht nur als starken Landesvorsitzenden der Demokratischen Partei in Arkansas, sondern auch "als geschätzten Freund und Vertrauten".

Auch Republikaner betroffen
Auch die republikanische Partei in Arkansas zeigte sich von den Schüssen inmitten des Präsidentschaftswahlkampfes betroffen und schickte als Vorsichtsmaßnahme alle Mitarbeiter in ihrer Parteizentrale nach Hause. "Unsere Herzen sind bei allen in der demokratischen Parteizentrale", sagte die Direktorin der Republikaner in Arkansas, Karen Ray. "Was für eine Tragödie."

Gwatney war Autohändler und Besitzer von drei Autohäusern. Er gehörte zehn Jahre dem Senat von Arkansas an. Im vergangenen November war ein verwirrter Mann in New Hampshire in ein Wahlkampfbüro Hillary Clintons mit einem mutmaßlichen Sprengsatz aufgetaucht. Er verlangte, mit Hillary Clinton über Zugang zu psychiatrischer Betreuung sprechen zu können. Das Drama zog sich sechs Stunden hin, bis der Mann sich ergab.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.