Der neue deutsche Außenminister will, dass kleine EU-Länder aufgewertet werden.
Die neue schwarz-gelbe Regierung in Deutschland will besonderen Wert auf die Beziehungen zu den kleineren Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) legen. Dies kündigte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Montag bei seinem Antrittsbesuch in den Niederlanden an. "Es geht um die Fortsetzung einer Tradition der deutschen Außenpolitik, wie sie Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher verstanden haben", sagte der FDP-Chef. "Dass es nicht nur um die großen Länder gehen kann, sondern auch um die sogenannten 'Kleinen'."
Westerwelle kam zu Beginn seines Besuchs in Den Haag mit Außenminister Maxime Verhagen zusammen. Anschließend will er sich mit Ministerpräsident Jan Peter Balkenende treffen. Am späten Vormittag reist er zu seinem Antrittsbesuch in Frankreich nach Paris weiter. Dort sind Gespräche mit Präsident Nicolas Sarkozy, Premierminister François Fillon und Außenminister Bernard Kouchner geplant. Frankreich gilt als wichtigstes deutsches Partnerland.
Westerwelle trifft sich mit Clinton
Die erste bilaterale Reise
hatte Westerwelle am Wochenende nach Polen geführt. Gleich nach der
Amtsübernahme war der neue deutsche Außenminister vergangene Woche bereits
beim EU-Gipfel in Brüssel. Noch diese Woche will Westerwelle in die USA
reisen. Er will sich mit US-Außenministerin Hillary Clinton treffen. Dann
soll es auch um den amerikanischen Wunsch nach einer stärkeren deutschen
Beteiligung in Afghanistan gehen. Einzelheiten nannte Westerwelle in Den
Haag nicht.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird bereits am Dienstag mit Präsident Barack Obama sprechen. Anschließend steht eine Rede der Kanzlerin vor beiden Häusern des US-Kongresses auf dem Programm.