In Genf konnte kein neues Abkommen zur Liberalisierung des Welthandels erreicht werden. Die Gespräche könnten im Herbst fortgesetzt werden.
Die WTO-Gespräche in Genf über die Liberalisierung des Welthandels sind am Dienstagabend ergebnislos abgebrochen worden. Die Minister konnten sich auch am neunten Tag nicht abschließend auf ein gemeinsames Kompromisspaket einigen. Das bestätigte die US-Handelsbeauftragte Susan Schwab. Diplomaten erklärten, Indien und die USA hätten sich einem Kompromiss über Agrar-Importregelungen verweigert.
Angebote bleiben auf dem Tisch
Schwab sagte, die Angebote der USA
"bleiben auf dem Tisch". In Delegationskreisen hieß es, die Gespräche
könnten im Herbst fortgesetzt werden. Die Unterhändler aus 30 Kernstaaten
der Welthandelsorganisation hatten über einen "speziellen
Sicherungsmechanismus" beraten, unter dem Entwicklungsstaaten ihre Bauern
vor einer Steigerung der Importe von Getreide wie Reis schützen können.
Bis zuletzt war am Dienstag versucht worden, das bisher Erreichte zusammenzufassen und für spätere Beratungen zu retten. Am vergangenen Freitag hatten sieben Verhandlungsführer der EU, den USA sowie aus Indien, China, Brasilien, Japan und Australien ein Kompromisspaket ausgearbeitet.
Zu viele ungeklärte Fragen
Zu viele Fragen, etwa hohe
Baumwollsubventionen der USA, ein Bananenregime oder Schutzmechanismen für
Agrarimporte in ärmeren Länder blieben ungelöst.
Die Minister hatten seit Montag vergangener Woche versucht, die seit sieben Jahren blockierte Doha-Runde so weit zu bringen, dass sie Ende dieses Jahres abgeschlossen werden sollte. Davon sollten vor allem die Entwicklungsländer profitieren.