Experten alarmiert

Zeigt Trump Anzeichen von Demenz?

US-Präsident Donald Trump (79) verlor bei mehreren öffentlichen Auftritten den Faden, wechselte abrupt Themen und machte falsche Angaben. Psychologen sehen darin mögliche Anzeichen einer beginnenden Demenz.

Fachleute äußern zunehmend Bedenken über die geistige Verfassung des US-Präsidenten. "Was wir sehen, sind klassische Anzeichen von Demenz – eine massive Verschlechterung im Vergleich zu früher", warnt der Psychologe John Gartner, ehemaliger Professor an der Johns Hopkins University.

Bei einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wechselte Trump abrupt vom Thema Migration zu einem zweiminütigen Monolog über Windräder. Diese würden "Wale verrückt machen" und "die Schönheit unserer Landschaft zerstören". Der Psychologe Harry Segal von der Cornell University sieht darin "einen klaren Fall unregulierter Gedankensprünge" – ein häufiges Merkmal kognitiven Abbaus, wie er im "Guardian" erklärt.

Statt bei einer Kabinettssitzung über aktuelle Krisen zu sprechen, verlor sich Trump 15 Minuten lang in Betrachtungen über die Raumausstattung. Er lobte goldene Medaillons an der Decke und fragte sein Kabinett, ob er die Stuckleisten vergolden solle: "Vielleicht stimmen wir darüber ab." Die anwesenden Minister warteten regungslos, bis der Präsident von selbst zum Ende kam.

Besonders bizarr: Trump behauptete, sein Onkel – der Physiker John G. Trump – habe den späteren Unabomber Ted Kaczynski am MIT unterrichtet. Eine historische Unmöglichkeit, denn Kaczynski studierte nie dort, und Trumps Onkel starb bereits 1985. Experten bezeichnen solche Fehler als "Konfabulation" – ein Phänomen, bei dem sich falsche Erinnerungen mit wahren vermischen.

Falsche Behauptungen zur Gaza-Hilfe

Bei einem Auftritt in Schottland behauptete Trump, die USA hätten "vor zwei Wochen 60 Millionen Dollar für Nahrungsmittelhilfe nach Gaza geschickt" und fügte hinzu: "Kein anderes Land hat etwas gegeben. Niemand hat sich bedankt." Tatsächlich waren es nur 30 Millionen Dollar, wovon erst drei Millionen ausgezahlt wurden. Zudem hatten mehrere Länder und die EU (170 Millionen Euro) bereits Hilfe geleistet.

Er verwechselte in einem Zivilprozess die Schriftstellerin E. Jean Carroll, die ihn der sexuellen Gewalt beschuldigt hatte, mit seiner Ex-Frau Marla Maples. Er nannte Elon Musk "Leon" und behauptete fälschlicherweise, seine Gegnerin Kamala Harris lasse Auftritte mit künstlicher Intelligenz fälschen – trotz dokumentierter Medienpräsenz.

Der Sozialpsychologe James Pennebaker weist in einer Langzeitanalyse von Interviews auf sprachliche Vereinfachung und zunehmende Wiederholungen hin – ein Muster, das auf nachlassende geistige Leistungsfähigkeit hindeuten könne. Eine Petition von mehr als 200 Psychiatern und Psychologen warnt vor Trumps Verhalten als gefährlich für Demokratie und Staat.

Das Weiße Haus schlägt zurück

Das Weiße Haus reagiert empört auf die Vorwürfe. Eine Sprecherin bezeichnete sie als "lächerlich" und griff die Medien an: Sie seien ein "Sprachrohr der Linken und sollten sich schämen, verwirrte Widerstandslinke als 'Experten' auszugeben". Trumps geistige Schärfe sei "unübertroffen", er arbeite "rund um die Uhr" für das amerikanische Volk.

Die Debatte um Trumps geistige Fitness erinnert an die Situation seines Vorgängers Joe Biden, dessen Eignung für das Amt nach einem katastrophalen TV-Auftritt im Juni 2024 so stark angezweifelt wurde, dass er schließlich auf eine erneute Kandidatur verzichtete. Nun drehen die Demokraten den Spieß um und stellen vermehrt Trumps geistige Eignung infrage.

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