Nächste Überraschung

Zu hell! Komet "3I/Atlas" gibt Forschern weiterhin keine Ruhe

Ein ungewöhnlicher Besucher aus den Tiefen des Alls sorgt derzeit für Aufsehen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der interstellare Komet 3I/Atlas rast mit enormer Geschwindigkeit durch unser Sonnensystem und überrascht Forscher:innen mit seiner ungewöhnlichen Helligkeit. 

Dieser Komet könnte neue Einblicke in die Zusammensetzung fremder Planetensysteme liefern – und zugleich viele Fragen offenlassen.

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Der größte und schnellste interstellare Komet bisher

3I/Atlas ist nicht nur ein schneller Gast, sondern auch einer der größten Kometen, die je von Menschen beobachtet wurden. Sein Kern könnte bis zu 5,6 Kilometer groß sein. Mit einer Geschwindigkeit von über 200.000 Kilometern pro Stunde bewegt er sich extrem schnell durch das Sonnensystem.

Am 29. Oktober erreichte 3I/Atlas seinen sonnennächsten Punkt, das sogenannte Perihel. Dabei zeigten sich neue Überraschungen für die Forscher:innen. Erwartet worden war, dass der Komet heller werden würde – doch sein Anstieg in der Leuchtkraft verlief deutlich schneller als bei Kometen ähnlicher Größe aus der sogenannten Oortschen Wolke (eine kugelförmige Ansammlung von Milliarden eisiger Körper am Rand des Sonnensystems).

Unerwartete Helligkeitsentwicklung

Die Helligkeit eines Kometen hängt normalerweise davon ab, dass Sonnenlicht Eis im Kern erwärmt. Dieses Eis wird zu Gas, das zusammen mit Staub ausgestoßen wird. Der Staub reflektiert das Sonnenlicht, wodurch der Komet sichtbar heller erscheint.

Bei 3I/Atlas geschah dies jedoch viel schneller als erwartet. Laut den US-Forschern Qicheng Zhang vom Lowell Observatory in Flagstaff (Arizona, USA) und Karl Battams vom Naval Research Laboratory (Washington, USA) ist der genaue Grund für diese rasche Aufhellung noch unklar. Sie schreiben in einer Facharbeit, dass die Zunahme der Helligkeit die meisten Kometen der Oortschen Wolke bei ähnlicher Größe deutlich übertrifft.

Mögliche Ursachen

Die Wissenschaftler:innen vermuten mehrere Faktoren, die für die starke Aufhellung verantwortlich sein könnten:

  • Die enorme Geschwindigkeit, mit der sich 3I/Atlas der Sonne näherte.
  • Die innere Zusammensetzung des Kometen, die sich möglicherweise von der anderer Kometen unterscheidet.

 

 

 

 

Falls sich die chemische Zusammensetzung des Kerns von 3I/Atlas tatsächlich unterscheidet, könnte dies auf ein fremdes Planetensystem mit anderer chemischer Struktur hindeuten. Ohne eine gesicherte physikalische Erklärung bleibt das Verhalten des Kometen jedoch weiterhin unvorhersehbar. Klar ist nur, dass 3I/Atlas die Forschung noch lange beschäftigen wird.

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