Eltern lehnen Staat ab

20 Polizisten holen 3 Kids aus Familie

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Elite-Cops „befreiten“ drei kleine Kinder aus einer Wiener „Sekten“-Familie.

Aufregung um einen WEGA-Einsatz in einem Gemeindebau nahe des Rennbahnwegs: Mit Gewalt verschafften sich die Behörden Zutritt zu einer Wohnung, um drei Kinder (7, 5 und 3) abzuholen.

Bekannt wurde der Fall, weil sich eine schon erwachsene Tochter des Ehepaars an ÖSTERREICH wandte: „Meinen Eltern ist großes Unrecht widerfahren.“ Angeblich habe man ihnen nur den 7-Jährigen mit einem richterlichen Beschluss abgenommen. „Und das nur, weil sie ihn aus der Schule genommen haben. Beim 5- und beim 3-Jährigen hat man nicht gesagt, warum man sie mitnimmt.“

20 Polizisten inklusive der Eliteeinheit WEGA seien angerückt, ein Gerichtsvollzieher mit Schlosser öffnete die Tür mit Gewalt, dann wurden die Eltern mit Handschellen ruhiggestellt. ÖSTERREICH-Recherchen zufolge gibt es allerdings eine entsprechende Vorgeschichte. Bei dem Ehepaar soll es sich um aktive Anhänger der OPPT-, Freeman- bzw. Terranier-Bewegung handeln, die sich „von jeglicher staatlichen Ordnung losgelöst betrachten“. Sie lehnen auch die Schule ab.

Weil an der Tür der H.s eine Hausordnung aufgehängt ist, wonach Eindringlinge notfalls mit Waffengewalt rechnen müssen, kam das Jugendamt mit sechs Beamten in die Donaustadt. Als die Mutter drohte, mehrere Freunde aus der Bewegung herzuholen, kamen zwei Mannschaftsbusse der Bereitschaftseinheit der Polizei zur Unterstützung.

Eltern müssen Schulpflicht akzeptieren
Jugendamts-Sprecherin Herta Staffa: „Wer an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert ist, muss die österreichischen Gesetze akzeptieren. Dazu gehören auch Schulpflicht oder die Pflicht, vor Gericht zu erscheinen.“

Im Fall des 7-Jährigen gab es zwölf Versuche des Gerichts, die Eltern zu kontaktieren. Hier hat die Richterin die Abnahme beschlossen, bei den andern beiden handelte die Behörde im Sinne einer Sofortmaßnahme.

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