Wintereinbruch

Panzer gegen den Eis-Horror

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Das Eis hält den Osten in Atem. Menschen durften ihre Häuser nicht mehr verlassen.

Es wirkt wie eine Szene aus einem Horrorfilm: 80 Menschen der burgenländischen Gemeinde Forchen­stein-Rosalia durften am Mittwoch nicht mehr aus ihren Häusern, zudem ist die Gemeinde von der Außenwelt abgeschnitten.

Bundesheer rückte an
Die Bäume vor ihren Fenstern sind von Eismassen überzogen und drohen, jeden Moment wie Zündhölzer umzuknicken: Lebensgefahr. Nicht einmal die Feuerwehr erreichte die Gemeinde, jetzt musste das Militär mit Bergepanzer und Kipper-Lkw anrücken. Das Heer soll den Menschen Lebensmittel bringen.

Eis-Chaos im Osten: Alle Bilder

Katastrophenalarm in NÖ
Geschlossene Schulen, kaputte Stromleitungen, Eisregen, Raureif, geknickte Bäume, gesperrte Straßen, Haushalte ohne Strom. Seit Tagen hält das Eis den Osten Österreichs in Atem, am Mittwoch erreichte der Ausnahmezustand eine neue Dimension: In Niederösterreich, in den Bezirken Horn, Zwettl und Krems, musste Katastrophenalarm ausgerufen werden. 

Feuerwehrsprecher Franz ­Resperger meint: „Wir überlegen, den Katastrophenhilfszug mit 5.000 Einsatzkräften zu alarmieren.“ In ganz NÖ waren 20 Schulen geschlossen und 60 wichtige Straßenverbindungen gesperrt. Die Mautstraße Hohe-Wand bei Wr. Neustadt war am Mittwoch sogar „lebensgefährlich“, da Bäume Fangnetze zerschlagen hatten und Steinschlag die Fahrt behindert. Auch die Spitäler sind voll, Hunderte rutschten aus und verletzten sich dabei.

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Schulen geschlossen
Auch in der Steiermark herrscht Alarmstufe Rot: 600 Haushalte waren im Westen und Osten des Landes ohne Strom. Auch im Hausruck- und Mühlviertel (OÖ) führten umgestürzte Bäume zu Straßensperren. In Liebenau (Bezirk Freistadt) waren  Schulen geschlossen.

Die Hoffnung auf Entspannung muss warten. Laut Wetterexperten bleibt das Eis. Erst gegen Wochenende werden die „gefrorenen Orte“ wieder auftauen 

>> Diese Straßen waren gesperrt

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20:40 Uhr: Zwei Männer halten die Stellung
Markus Postl und Wolfgang Bierbauer von der Ortsstelle Hohe Wand halten mit einem Einsatz-Defender, einem Geländewagen, die Stellung. Sie unterstützen die Feuerwehr auch bei der Versorgung der auf der Hohen Wand verbliebenen Bewohner. Mit "Notruf NÖ" sei vereinbart, dass die Bergretter als "First Responder" bei Notfällen einspringen. Hubschrauberflüge seien wegen Nebels nicht möglich.

19:53 Uhr: Zufahrt zur hohen Wand "lebensgefährlich"
Als "lebensgefährlich" hat die Bergrettung NÖ-Wien die Zufahrt über die - gesperrte - Mautstraße auf die Hohe Wand (Bezirk Wiener Neustadt) bezeichnet. Umgestürzte Bäume würden in den Fangnetzen hängen und hätten diese zum Teil durchschlagen. "Massive Steinschläge behindern die Fahrt zusätzlich", schilderten Bergretter.

19:25 Uhr: Gefährliche Situation
"Die Bäume hängen ziemlich kopflastig, und durch das viele Eis wird es gefährlich", beschrieb Offiziersstellvertreter Anton Schmidbauer die Situation an der L223: "Wenn jetzt noch der Wind dazukommt, dann ist es ganz tragisch."

18:32 Uhr: Krankenhäuser sind ausgelastet:
Die Zahl der Verletzten im Eis-Chaos bemerken nicht zuletzt die Ärzte und das Pflegepersonal in den Krankehäusern. Im Krankenhaus Zwettl etwa hat sich die Zahl der Brüche, die behandelt werden, verzehnfacht.

18:15 Uhr: Mega-Verkehrs- Kollaps auch in Tschechien:
Im tschechischen Bahnverkehr kam es aufgrund von Eisbruch zum größten Verkehrs-Kollaps seit 30 Jahren. Über 100.000 Passagiere waren betroffen. Umgestürzte Bäume behinderten den Bahnverkehr, Glatteis auf den Straßen führte zu Unfällen, auch die Gehsteige sind teilweise spiegelglatt.

Panzer gegen den Eis-Horror
© Filip Bezsleszina via Severe Weather Europe/facebook.com

Diese Bank in Pardubice/Ostböhmen ist komplett vereist.

17:54 Uhr: Noch immer 2000 Haushalt ohne Strom:
In Niederösterreich müssen tausende Menschen die Nacht zum Donnerstag im Dunkeln verbringen. 250 Monteure der EVN sind im Dienst, die Wiederherstellungsarbeiten dürften aber Monate dauern. Der Schaden durch Eisbruch dürfte in die Millionen gehen. Die Notstromaggregate in den Katastrophengebieten laufen auf Hochtouren.

17:27 Uhr: Rosalia bereitet sich auf die Nacht vor:
Für die Bewohner wird das Warten auf besseres Wetter, das den Eisbelag an den Bäumen schmelzen und abfallen lässt, langsam zur Geduldsprobe. "Unruhig, beängstigend" beschrieb etwa Martina Bierbaumer, die auf der Rosalia lebt, die Stimmung: Alle paar Minuten höre man einen Baum zu Boden krachen. Inzwischen ist es finster geworden auf der noch immer in Nebel gehüllten Rosalia. Eine weitere Nacht, begleitet vom Geräusch zerberstenden Holzes steht bevor.

17:03 Uhr: Rosalia hat jetzt wieder Lebensmittel:
Das Dröhnen des Motors war schon von weitem zu hören, als sich der Bergepanzer Greif der Heerestruppenschule den Weg durch den Wald in Richtung Rosalia bahnte. Auch das 320 PS-Kettenfahrzeug mit seinen 20 Tonnen Gewicht musste stellenweise Halt machen: Zweimal blockierten so dicke Bäume die Straße, dass man absitzen und die Stämme durchschneiden musste, schilderte Johannes Welles, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Neustift-Rosalia. Nachdem die Bäume beseitigt waren, war der Weg frei für den Lebensmitteltransport.

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© monatsrevue.at

Das Bundesheer beim Eintreffen im Ort

16:53 Uhr: "Straße in den Wald geschnitten":
Auf der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt) wurde wegen der Sperre der einzigen öffentlichen Zufahrtsstraße L4188 die Notabfahrt, eine Forststraße, "ausgeschnitten".  Dies deshalb, damit Einsatzfahrzeuge in jedem Fall passieren könnten. Die Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit der Bergrettung durchgeführt.

16:32 Uhr: Jetzt werden sogar Bäume gesprengt:
Die Nationalparkgemeinde Hardegg (Bezirk Hollabrunn) ist am Mittwochnachmittag weiterhin nicht erreichbar gewesen. Sowohl die L38 als auch die L1045 blieben gesperrt. Die Wasserversorgung sei gesichert, Strom werde über Großgeneratoren geliefert, teilte Feuerwehrsprecher Franz Resperger mit. Außerdem wurden und werden in Hardegg umgestürzte Baumgruppen gesprengt.

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© BFKDO Hollabrunn

(c) BFKDO Hollabrunn

16:14 Uhr: Verletzter aus Katastrophengebiet gebracht:
Laut Polizei hat sich ein Mann im vom Eis eingeschlossenen Ort Rosalia verletzt, als er im Hof seines Hauses stürzte und dabei eine blutende Wunde erlitt. Er wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Landespolizeidirektion Burgenland sei es noch zu "keinen groben Schäden" an Gebäuden gekommen. Umstürzende Bäume haben bisher an mehreren Stellen Zäune getroffen.

15:40 Uhr: Das Eis wird nur langsam schmelzen:
Die Meteorologen der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) gingen davon aus, dass sich die Lage erst am Donnerstag und Freitag langsam entspannt. Morgen, Donnerstag, soll im Laufe des Nachmittags in allen Höhenlagen mildere Luft nach Österreich fließen, so dass es zu tauen beginnt. Allerdings kann es auch am Freitag noch Probleme geben. Denn das teils dicke Eis schmilzt nur langsam, und Windböen um 40 Kilometer pro Stunde sind möglich. Daher können weiterhin vereiste Äste brechen", warnte Stefan Kiesenhofer von der ZAMG.

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15:13 Uhr: Situation im Burgenland wird schlimmer:
Da es auch für Feuerwehrfahrzeuge wegen der Gefahr durch vereiste Bäume kein Durchkommen mehr gab, schickte das Bundesheer zu Mittag einen Bergepanzer und einen Lkw. "Es wird noch schlechter, weil es kommt auch noch der Wind", sagte Bürgermeisterin Friederike Reismüller." Sie appellierte an die Bewohner, die Häuser möglichst nicht zu verlassen. Mehrere Bewohner der Rosalia hatten bereits bei Verwandten Unterschlupf gefunden.

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© monatsrevue.at

14:50 Uhr: Suche nach Tierquälern:
Nach wie vor gibt es keine Spur zu dem oder den Tierquäler(n), die am Dienstag acht Königspythons in Wien-Simmering qualvoll erfrieren ließen. Die Schlangen wurden bei fast 0 Grad in einer schmutzigen und schimmligen Box auf einer Baustelle ausgesetzt. Mehr dazu lesen Sie hier ->>

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© Wiener Tierschutzverein

(c) Wiener Tierschutzverein: Diese Tiere starben qualvoll in der Kälte.

14:32 Uhr: Bundesheer in Rosalia eingetroffen:
Das Bundesheer befindet sich im Assistenzeinsatz im Raum Forchtenstein und versorgt die abgeschnittene Bevölkerung des Ortsteils Neustift mit Lebensmitteln; eingesetzt werden ein Bergepanzer "Greif" und ein gepanzerter LKW.

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© monatsrevue.at

14:20 Uhr: Tipps für den Notfall:
Der Niederösterreichische Zivilschutzverband schickte Mittwochnachmittag bereits "Survival-Tipps" aus. "Wer rechtzeitig vorsorgt, also seinen Haushalt so aufgestellt hat, dass er auch einige Tage ohne außer Haus zu gehen, Lebens- und Hilfsmittel zuhause hat, sowie zum Beispiel den guten, alten Holzofen als alternativen Wärmespender zuhause hat, ist in solchen Situationen auf der sicheren Seite", erinnert der Präsident vom Niederösterreichischen Zivilschutzverband, Ing. LAbg. Johann Hofbauer, zur gebotenen Vorsorge.

14:07 Uhr: Schon 1000 Feuerwehreinsätze:
In Niederösterreich zählten die Feuerwehren seit Freitag nicht weniger als 1000 Einsätze. Alleine im Bezirk Zwettl mussten die Freiwilligen 53 Mal ausrücken um umgestürzte Bäume zu beseitigen.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER

(c)  APA/HERBERT PFARRHOFER: Einsatz in Ottenschlag am Mittwoch.

13:46 Uhr: Bundesheer bringt Lebensmittel:
Im Raum Forchtenstein, wo der Ortsteil Rosalia nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten ist, versorgt mittlerweile das Bundesheer die Bevölkerung mit Lebensmitteln. Der Ort ist nicht erreichbar, nur der Bergepanzer "Greif" und ein gepanzerten LKW kommen durch. Durch die Panzerung sind die Fahrzeuge unempfindlich gegen herabfallende Äste und umknickende Bäume. Die Zufahrt bleibt für Zivilfahrzeuge weiterhin geschlossen. Das Bundesheer verbleibt auch in der Nacht für etwaige Notfälle vor Ort.

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© bundesheer.at

(c) bundesheer.at: Symbolfoto Bergepanzer "Greif"

13:39 Uhr: Bundesheer im Burgenland vor Ort:
Seit 12:45 Uhr steht das Österreichische Bundesheer bereits im Raum Forchtenstein im Einsatz.  Ein Erkundungsteam soll die Lage bezüglich Soldatenanzahl, der erforderlichen Ausrüstung und des einzusetzenden Geräts beurteilen.

13:30 Uhr: Video vom Eis-Alarm in Österreich:

13:15 Uhr: Stromleitung traf Autobahn:
Das Eis-Chaos macht auch vor Ungarn nicht Halt. Eine Stromleitung hielt den Eismassen nicht mehr Stand und stürzte auf die Fahrbahn. In Tschechien blieben hunderte Züge stecken, rund 100.000 Menschen saßen zweitweise fest.

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© Szitás Vanda Erika photographs via Gábor Gábor/Severe Weather Europe

13:00 Uhr: Schulen in OÖ blieben zu:
In Liebenau (Bezirk Freistadt) waren am Mittwoch die Schulen geschlossen, um am Weg dorthin keine Kinder zu gefährden. Auch in Niederösterreich entfiel heute an vielen Schulen der Unterricht.

12:42 Uhr: Extreme Tierquälerei:
In Wien-Simmering sind acht Königspythons qualvoll erfroren. Bei Eiseskälte setzte ein noch unbekannter Tierquäler die Schlangen in einer billigen, schmutzigen und verschimmelten Box aus. Mehr dazu ->>

12:19 Uhr: Feuerwehr kommt nicht mehr weiter:
Im von der Außenwelt völlig abgeschnittenen Rosalia gibt es jetzt sogar auch für die Feuerwehr kein Durchkommen mehr. Das Bundesheer wurde angefordert und schickt einen Bergepanzer und einen LKW. Ihr Eintreffen wird für 13:00 Uhr erhofft. Mehr dazu ->>

12:10 Uhr: Nächtliche Einsätze ohne Ende:
Bäume die dem starken Raureif nicht mehr standhalten blockieren immer wieder Straßen im Waldviertel. In Göpfritz etwa wurden die Einsatzkräft drei Mal in der Nacht auf Mittwoch gerufen. Immer wieder in den Bereich Wild auf der LB2. Mit Motorsägen wurden die Bäume zerschnitten und danach abtransportiert.

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© FF Geopfritz

(c) FF Göpfritz: Gefährliche nächtliche Einsätze im Waldviertel

12:01 Uhr: 600 Haushalte in der Steiermark ohne Strom:
Die nächtlichen Einsätze der Feuerwehr waren etwa im Koralmgebiet und in St. Pankrazen in der Gemeinde Gschnaidt (Bezirk Graz-Umgebung), auch tagsüber würden immer wieder Alarmierungen hereinkommen. "Mit einer Entspannung ist erst am Freitag zu rechnen", vermutete Feuerwehr-Sprecher Thomas Meier. An der Behebung der Stromausfälle im Gebiet um Deutschlandsberg und im Großraum Weiz wurde am Mittwoch gearbeitet, bis zum Abend sollten wieder alle versorgt sein, so Harnik-Lauris.

11:45 Uhr: Katastrophenalarm jetzt auch in Horn:
Wegen der herrschenden Witterungsbedingungen ist am Mittwoch in Niederösterreich auch für den Bezirk Horn der Katastrophenalarm ausgelöst worden.  Im Bundesland waren am Mittwoch witterungsbedingt mehr als 60 Straßenverbindungen gesperrt. Dazu zählten u.a. die B5 zwischen Eisgarn und Grametten, die B2 zwischen Eggenburg und Maria-Dreieichen und die B32 zwischen Jaidhof und Eisenbergeramt. Gesperrt blieb auch die Hohe Wand-Straße (L4188) im Bezirk Wiener Neustadt.

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© APA/NÖ LFKDO/MATTHIAS FISCHER

Einsatzkräfte der Feuerwehr beseitigen vereiste Äste und Bäume.

11:28 Uhr: Straßensperren jetzt auch in Oberösterreich:
Wegen Raureif umgestürzte Bäume haben in Oberösterreich zu zahlreichen Straßensperren geführt. Besonders betroffen waren das Hausruck- und das Mühlviertel. Folgende Straßen sind gesperrt:

  • Unterweißenbacher Straße (L1442) zwischen Greinerschlag und Wildberg
  • Hausruck Straße (B143) zwischen Ampflwang und Eberschwang
  • Kobernaußer Straße (L508) zwischen Stelzen und Höcken
  • Redleitener Straße (L1068) zwischen Oberegg und Waldzell
  • Komauer Straße (L1443) zwischen Güterweg Haneder und der Mühlviertler Alm Straße
  • Frauschereckstraße (L1061) zwischen Klafterreith und Kreuzung L508/St. Johann am Walde.


11:18 Uhr: 70 Einsätze in der Nacht auf Mittwoch:

Im Bezirk Krems war ein Baum auf ein Haus gestürzt. Die Bewohnerin wurde unverletzt gerettet, so Resperger. Glimpflich gingen auch ein Kamin- und ein Trafobrand im Bezirk Zwettl aus, ebenso Verkehrsunfälle.

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© FF Sallingberg

(c) FF Sallingberg: Bei diesem Einsatz in Sallingberg (Zwettl) mussten Birken auf einer Gemeindestraße gefällt werden.

10:50 Uhr: 20 Schulen bleiben geschlossen:
Die Zahl der geschlossenen Schulen hat sich am Mittwoch auf etwa 20 erhöht, teilte Alfred Grünstäudl, Bildungsbeauftragter für die Region, auf Anfrage mit. Betroffen blieb weiterhin insbesondere der Raum Ottenschlag (Bezirk Zwettl). Keinen Unterricht gab es überdies in Lichtenau (Bezirk Krems). Wo Kinder ihren Wohnort am Schulort haben und Lehrpersonal zur Verfügung steht, wurde ein Notbetrieb aufrechterhalten, sagte Grünstäudl.

10:23 Uhr: So entsteht dieses seltsame Wetter-Phänomen:
Meteorologe Stefan Kiesenhofer von der ZAMG erklärt: "Zwischen etwa 600 und 1.300 Meter Höhe liegt immer noch eine Luftschicht mit Temperaturen unter Null Grad. In höheren Luftschichten fließt dagegen konstant milde Luft aus dem Mittelmeerraum nach Österreich und bringt zwischen rund 1.300 und 2.000 Meter leichte Plusgrade. Somit fallen Regentropfen aus höheren Schichten in die Kaltluft und frieren dort zum Beispiel an Bäumen und Straßen."

9.54 Uhr: Einige Ortschaften in der Region um Arbesbach (Waldviertel und angrenzendes Mühlviertel, OÖ) sind bereits mehrere Tage ohne Strom. Grund sind durch umgestürzte Bäume gekappte Freilandleitungen. Feuerwehren speisen die Trafostationen direkt an. Die Feuerwehren Tulln und St. Pölten Stadt sind dabei aktuell mit 12 Mann im Wechseldienst im Einsatz.

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© FF Arbesbach

Foto: FF Arbesbach

9.40 Uhr: Im nördlichen Niederösterreich bleibt die Lage angespannt. In Wolfshoferamt stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus - zum Glück wurde niemand verletzt. Nach wie vor sind etwa 2.500 Haushalte im Waldviertel ohne Strom.

8.38 Uhr: Rosalia nach wie vor abgeschnitten
Der Forchtensteiner Ortsteil Rosalia ist nach wie vor abgeschnitten. Helfer mussten auf der durch den Wald führenden L223 etwa zehn Bäume beseitigen, wie der stellvertretende Feuerwehrkommandant von Neustift an der Rosalia, Johannes Welles, mitteilte.

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© BFKDO Mattersburg

Foto: BFK Mattersburg

8.28 Uhr: Franz-Josefs-Bahn unterbrochen
Probleme gibt es auch auf der Franz-Josefs-Bahn: Zwischen Limberg-Maissau und Göpfritz an der Wild ist die Strecke unterbrochen. Ebenfalls kein Zugverkehr ist zwischen Retz und Satov möglich. In beiden Fällen ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

8.10 Uhr: Zittern vor Wind
In exponierten Lagen im Waldviertel gilt heute neben dem Eis der Wind als größtes Problem. Die vereisten Bäume könnten unter dem Winddruck umstürzen. Die Wind-Vorhersage für Mittwoch:

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© oe24

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Diese Straßen sind gesperrt:

Niederösterreich

  • B2 zwischen Eggenburg und Maria Dreieichen
  • B5 zwischen Eisgarn und Grametten
  • B32 zwischen Jaidhof und Eisenbergamt
  • B217 zwischen Ötzbach und Elsenreith
  • L42 zwischen Eggenburg und Grafenberg
  • L52 zwischen Irnfritz und Klein-Ulrichschlag
  • L60 zwischen Radessen und der Kreuzung mit der L52
  • L78 zwischen Ottenschlag und Kottes
  • L82 zwischen Guttenbrunn und Bärnkopf
  • L83 zwischen Guttenbrunn und Ulrichschlag
  • L126 zwischen Preßbaum und Hochstraß
  • L138 zwischen Berndorf und Pernitz
  • L149 ab Hollerberg
  • L1012 zwischen Immendorf und Hadres
  • L1027 zwischen Oberretzbach und Niederflanitz
  • L1045 zwischen Felling und Hardegg
  • L1065 zwischen Rosenau und der L1055
  • L1197 zwischen Missingdorf und Theras
  • L1198 zwischen Röhrerwiesen und L1155
  • L1200 zwischen Sigmundsherberg und Brugg
  • L1235 zwischen der B2 und Reinprechtspölla, sowie zwischen Gumping und Grübern
  • L1244 zwischen Eggendorf am Walde und Kleinburgstall
  • L4188 Hohe Wand Straße
  • L5042 zwischen Landersdorf und Wolfenreith
  • L5163 zwischen Oed und der L162
  • L7028 zwischen Kronegg und der L57
  • L7029 zwischen Mittelberg und der B37
  • L7039 zwischen Droß und Gföhl
  • L7050 zwischen Krumau und Mottingeramt
  • L7054 zwischen Mottingeramt und Neubau
  • L7059 zwischen Brunn am Wald und Pallweis
  • L7064 zwischen Albrechtsberg und Lichtenau
  • L7065 zwischen Lichtenau und Ebergersch
  • L7068 zwischen Waldhausen und Moniholz
  • L7070 zwischen Erdweis und Jeitendorf
  • L7078 zwischen Senftenberg und Ostra
  • L7085 zwischen Stixendorf und der Dürnsteiner Waldhütte
  • L7118 zwischen Geyersberg und Mitterarnsdorf (B33)
  • L7127 zwischen Mühldorf und Himberg
  • L7163 zwischen der L7165 (Attenreith) und Harrau
  • L7188 zwischen Kirchschlag und Aschelberg
  • L7189 zwischen Scheib und Braunegg sowie zwischen Gerasdorf und Braunegg
  • L7192 zwischen Kirchschlag und Roggenreith
  • L7195 zwischen Pfaffenhof und Günsles

Oberösterreich

  • B143 zwischen Ampflwang und Eberschwang
  • L508 zwischen Stelzen und Höcken
  • L1442 Unterweißenbacher Straße zwischen Greinerschlag und Wildberg

Steiermark

  • L319 zwischen der Talstation und dem Angerkreuz
  • L650  zwischen Glockenwirt und St. Anna

7.14 Uhr: Katastrophenalarm in Zwettl und Krems
In den Bezirken Zwettl und Krems wurde Katastrophenalarm ausgerufen. In der Nacht rückten Einsatzkräfte im Bezirk Zwettl zu 53 Einsätzen aus - im Bezirk Krems waren es mehr als 20, meist wegen umgestürzter Bäume. Laut EVN sind etwa 2.500 Haushalte in Niederösterreich ohne Strom.

7.05 Uhr: Auf der Rosalia im Bezirk Mattersburg sitzen weiterhin 100 Bewohner fest. Heute früh tagen die Einsatzkräfte, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die Gemeinde hat eine Hotline eingerichtet, wo Betroffene sich melden können, wenn sie Medikamente oder andere Dinge benötigen.

6.40 Uhr: Die aktuelle Wetterwarnung für Österreich:


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Häuser geräumt
Zeitgleich wurde Dienstagmittag die Hohe Wand (NÖ) behördlich gesperrt. Ein Feuerwehrmann: „Zahlreiche Bäume, die der enormen Eislast nicht mehr standhalten, brechen wie Zündhölzer und begraben alles, was sich unter ihnen befindet.“

Einige Bewohner ließen freiwillig aufgrund der bedrohlichen Lage ihre Häuser zurück. Andere verharrten. Eine ältere Frau musste für einen Krankenhausbesuch evakuiert werden. Sie wurde im sicheren Bereich der Rettung übergeben. Ein Floriani: „Die Einsatzkräfte begeben sich bei jeder Ausfahrt in Lebensgefahr, da immer wieder Bäume umknicken und sogar Felsbrocken schon auf die Fahrbahn gestürzt sind.“ In der Gemeinde Hohe Wand wurde ein Krisenstab eingerichtet. Eine Entspannung ist aus jetziger Sicht nicht zu erwarten.

Schulen zu
Im Bezirk Zwettl mussten ein Dutzend Schulen schließen: Der Weg der Kinder in die Schulen wäre lebensgefährlich ge­wesen. Und: Die Situation bleibt dramatisch – denn auch heute bleibt es im Osten Österreichs bitterkalt.

Bäume stürzen durch Eisbruch um

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