Eurofighter

Eine Million Schmiergeld für Lobbying im ORF

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Neuer Knalleffekt im Eurofighter-Skandal: Es geht um Schmiergeld rund um den ORF.

Der ORF hat auf die neuen Vorwürfe sofort reagiert: ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz – 2002 noch nicht ORF-Chef – schaltete die Revision ein.

Worum geht’s? Laut Profil hat ein Lobbyist aus Österreich dem Eurofighter-Hersteller EADS eine Million Euro für „Öffentlichkeitsarbeit mit dem ORF“ verrechnet. Die Rechnung gilt für Anfang bis Ende 2002. Gegenstand: „Werbliche Betreuung Eurofighter Kampagne f. d. österr. Bundesheer“.

Von „ZiB“ bis „Report“ – was beeinflusst werden sollte

Was besonders brisant ist: Ausdrücklich werden Sendungen genannt, die beeinflusst werden sollten. Wörtlich heißt es: „Öffentlichkeitsarbeit mit dem ORF – Gespräche und Veranstaltungen mit den Redakteuren und Sendungsgestaltern zwecks Produktion und Sendung von Reportagen über EADS, Eurofighter und Offset, Ausstrahlung in Sendungen, wie z. B. Zeit im Bild, Report, Euro, Am Schauplatz, Modern Times, Thema etc.“

Wo ist das Geld? Hat der Lobbyist das Geld selbst ein­gesteckt und Lobbying betrieben? Eine solche Rechnung des Lobbyisten Gernot Rumpold liegt ja auch ÖSTERREICH vor. Oder ist ein Teil des Geldes bei ORF-Mitarbeitern gelandet – oder sogar in den Kassen des ORF? Bei Sendungen, wie dem früheren Willkommen Österreich, hatte es Produktionskostenzuschüsse gegeben. Diese Sendung kommt auch in einem „Strategiepapier“ eines leitenden ORF-Mitarbeiters vor. Namentlich genannt wird darin der FPÖ-nahe Ex-ORF-Chef­redakteur Walter Seledec. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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