Wien

Strache plant rechte EU-Partei

Teilen

Der radikale Islam-Kritiker und Politiker Geert Wilders war bei FP-Chef Strache zu Besuch.

Dieser Besuch wird internationale Schlagzeilen machen – einmal mehr vermutlich negative. Denn am Dienstag bekam Strache 
Besuch von Geert Wilders, Chef der rechtsnationalen Partij voor de Vrijheid (Partei für die Freiheit) in den Niederlanden. Der weiß-blonde Islam-Feind sparte nicht mit Lob für den wahlkämpfenden FPÖ-Chef. Strache hätte mehr mit der Partei für die Freiheit gemeinsam als mit dem Rest des niederländischen Parlaments, sagte Wilders. Im Gespräch mit ÖSTERREICH stritt er aber ab, ein Wahlkampf-Gag für Strache zu sein: „Ich mische mich nicht in die österreichische Politik ein.“ Allerdings betont er schon im nächsten Satz: „Ich würde Heinz-Christian Strache wählen, er wäre ein guter Bundeskanzler für Österreich.“ (Siehe Interview.)

Strache und Wilders 
wollen Kooperation

Bei dem Treffen ging es um eine mögliche Kooperation der beiden rechten Parteien auf EU-Ebene, bestätigten sowohl Wilders als auch Strache: „Es ging um mehr Demokratie, den gemeinsamen Kampf gegen den Islamismus, gegen den Türkeibeitritt und eine 
Kooperation mit anderen EU-Parteien.“ Strache und Wilders haben Großes vor. Sie wollen bis zur Wahl des EU-Parlaments im Mai 2014 eine Wahl-Kooperation mit anderen rechten und islamkritischen Parteien erreichen. Als Partner sieht Wilders die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen in Frankreich und den separatistischen und nationalistischen Vlaams Belang von Filip Dewinter. Wilders: „Wir wollen eine eigene Internationale.“

Niederländischer Rechtspopulist Wilders über das Treffen:
"Islam Gegenteil von Freiheit"

ÖSTERREICH: Wie war Ihr Treffen mit Heinz-Christin Strache?
Geert Wilders: Exzellent, wir haben uns zuvor ja noch nicht getroffen gehabt. Herr Strache ist eine starke, sympathische Person. Ich habe das Gespräch sehr genossen.

ÖSTERREICH: Was waren die Themen des Gesprächs?
Wilders: Es ging um eine mögliche Kooperation bei den nächsten EU-Parlamentswahlen, aber auch inhaltliche Dinge, die Stärkung der Nationalstaaten in der EU, mehr Bürgerbeteiligung auf europäischer Ebene und die Gefahr der Islamisierung Europas.

ÖSTERREICH: Sie sehen eine Gefahr durch den Islam?
Wilders: Ich bin stolz auf meine Kultur und die Kultur Europas, und die ist durch das Christentum und das Judentum geprägt. Ich habe nichts gegen einzelne Menschen, aber gegen die Ideologie des Islams. Für mich ist Freiheit das Gegenteil von Islam. Und gegen die Ausbreitung so einer Ideologie müssen wir kämpfen. Es gibt viele Parteien, die das so sehen.

ÖSTERREICH: Und die FPÖ ist eine dieser Parteien? Wie wollen Sie mit ihr kooperieren?
Wilders: Wir wollen eine Kooperation für die kommende EU-Wahl. Die Sozialdemokratie und die Konservativen haben eine Internationale auf europäischer Ebene, wir wollen so etwas auch. Aber dieses Treffen war erst das erste.

ÖSTERREICH: Es gibt rechts­extreme Parteien, die Ihre Einstellungen teilen – sind die ausgeschlossen?
Wilders: Wir wollen keine Rassisten, wir wollen Parteien, die sich um unsere Kultur sorgen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.