Flüchtlingskrise

Aufstand der Polizei: Es droht Streik

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Der Frust der Polizei wegen der Flüchtlingskrise ist groß. Jetzt wird Innenministerin attackiert.

Wie aus einem internen Papier der Polizei hervorgeht, haben Beamte alleine im September 400.000 Einsatzstunden zur Bewältigung des Migrationsstroms abgeleistet – ein Aufwand, wie ihn in einem Monat das Landespolizeikommando Tirol umsetzt.

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Es muss sich etwas ändern
Für Oktober wird angenommen, dass mindestens ebenso viele Stunden geleistet werden mussten. "Es ist wirklich höchste Zeit, dass sich jetzt rasch etwas ändert", warnt jetzt Hermann Greylinger, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft und droht mit "gewerkschaftliche Maßnahmen zur Durchsetzung der berechtigten Anliegen". Übersetzt: Die Polizei droht jetzt mit Streik.

Hier der Brandbrief im Wortlaut

Aufstand der Polizei: Es droht Streik
© Screenshot

Exekutive fühlt sich überfordert
Der Frust der Beamten an den Grenzen wegen Überstunden nahm stetig zu, immer mehr Beschwerden gingen bei der Gewerkschaft ein: „Die Polizisten sind frustriert, wie Politik und Innenministerium mit der Krise umgehen“, so Hermann Greylinger weiter und schlägt Alarm: "Die Grenzen der Belastbarkeit sind erreicht und leider auch überschritten".

Krisensitzung
Heute fand deshalb eine Krisensitzung auf Bundesebene statt, in der die Gewerkschaft ein Forderungspapier für Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) beschloss: Kritisiert wird die teils chaotische Einsatzkoordination, vor allem in der Steiermark: „Es gibt keine Vorausplanung und es hapert an der Ablöse“, so Greylinger.

Dauereinsatz geht an die Psyche
Durch die Mehrfachbelastungen der Beamten haben auch die Krankenstände zugenommen. Auch hier spart der Gewerkschafter nicht mit Kritik am Ministerium: "Und als 'Belohnung' für diese Situation und den erlittenen gesundheitlichen Schaden werden diesen Beamten schon nach dem 30. Krankenstandstag die pauschalierten Zulagen gestrichen".

Warten auf Reaktion
Eine Reaktion des Innenministeriums steht bis dato noch aus. In jeden Fall ist ein Streik der Beamten spätestens jetzt nicht mehr auszuschließen.

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