Hohe Glyphosat-Belastung

Darum mussten 22 Mops-Welpen sterben

Teilen

22 von 25 Welpen starben, zehn von ihnen hatten Missbildungen.

Bei einer deutschen Hundezüchterin aus Leipzig sind seit Juni 22 von 25 Mops-Welpen tot zur Welt gekommen oder kurz nach der Geburt gestorben. Zehn von ihnen hatten schwere Missbildungen wie abnormal große Augen oder offene Schädeldecken. Nun konnte ein Tierarzt den Grund für die mysteriöse Todesserie feststellen: Sie starben durch eine hohe Glyphosat-Belastung.

Unkrautvernichtungsmittel führt zu Todesserie

"Ich hatte zuerst einen Herpes-Virus vermutet", sagte sie zu BILD. "Als aber immer mehr missgebildete Welpen kamen, ließ ich zwei Muttertiere gezielt auf Glyphosat untersuchen." Bei einer Hündin seien im Blut 0,11 Nanogramm pro Milliliter nachgewiesen worden, bei der anderen sogar 0,29.

Nun besteht der Verdacht, dass der Landwirt, der die Felder um ihr Grundstück beackert, für die Vergiftung durch das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel verantwortlich sein könne - natürlich unbeabsichtigt.

Andere Ursachen ausgeschlossen

Laut BILD-Informationen gab der Bauer zu, dass er nach der Ernte Glyphosat auf seinen Feldern einsetze. "Es ist nicht verboten. Ich habe auch einen Mindestabstand von 10 Metern zum Grundstück eingehalten. Es muss eine andere Ursache für die toten Welpen geben", sagte er zu BILD.

Doch der Tierarzt schließt andere Ursachen aus. Die Muttertiere seien negativ auf andere Infektionskrankheiten getestet worden. Auch wenn das Futter belastet gewesen wäre, hätte es Auswirkungen auf die Schilddrüsen gegeben. "Ein klarer Fall, denn bei der Züchterin sind im selben Zeitraum auch alle Fische und Frösche im Teich verendet. Das habe ich in den 40 Jahren, die ich in diesem Beruf arbeite, noch nicht erlebt", erklärte er laut BILD.

Keine Klage

Klagen werde die Hundezüchterin den Landwirt nicht. Doch sie forderte ihn auf, kein Glyphosat mehr einzusetzen, um keine weiteren Tiere leidend verenden zu lassen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.