Großer Unbekannter

Nordkorea: Müssen wir Atom- Angst haben?

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Nachfolger Kim Jong Un testet schon Raketen - Südkorea alarmiert Militär. 

Keine 48 Stunden nach dem Herztod von Nordkoreas Diktator Kim Jong II (69) demonstriert sein Nachfolger und Sohn Kim Jong Un seine Macht. Seine erste Amtshandlung ist kein Akt des Friedens. Der neue, unbekannte Despot der Atommacht Nordkorea veranlasste einen Kurzstrecken-Raketentest.

Abgefeuert wurde die Rakete von der Ostküste Nordkoreas. Die Reichweite beträgt 120 Kilometer. So kurz nach dem Tod von Kim Jong II setzt dieser Raketentest die sensible Re­gion wieder unter Spannung.

Herzinfarkt
Bei einer Inspektionsfahrt mit dem Zug (Kim Jong II hatte Flugangst) erlitt der Tyrann am Samstag einen Herzinfarkt. Bekannt wurde der Tod aber erst am Montag. Seither weint Nordkorea um seinen „geliebten Führer“. Ob die Trauer echt ist, bleibt fraglich. Für 28. Dezember ist das Begräbnis angesetzt.

Eines hingegen ist klar: Die Welt ist auf den plötzlichen Machtwechsel in Nordkorea nicht vorbereitet. Über den neuen starken Mann Kim Jong Un ist nur wenig bekannt. Sogar über das Alter wird gerätselt – er wird auf 29 Jahre geschätzt.

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Seit Herbst 2010 wurde Kim Jong Un (seine Mutter war eine japanische Tänzerin) auf seine zukünftige Rolle vorbereitet. Mehrmals war er an der Seite seines Vaters bei Militärparaden und Inspektionen zu sehen. Bei seinen offiziellen Auftritten trägt er immer schwarze Anzüge und eine ernste Mine.

Schweizer Schule
Ganz ungewöhnlich für das abgeschottete Nordkorea ist seine Ausbildung. Als Kind saß er in einem Schweizer Internat auf der Schulbank. Er wurde unter einem falschen Name eingeschult und als Sohn des nordkoreanischen Botschafters den Mitschülern vorgestellt. Er war schüchtern, liebte vieles, was aus Amerika kam (er spricht Englisch und Deutsch). Mit 15 Jahren verließ er ohne Abschluss plötzlich die Schule.

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