Nobler ID.4-Bruder ist gar nicht teuer

Alle Infos zum Audi Q4 e-tron (Sportback)

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Der noble Bruder des VW ID.4 hält sich beim Preis überraschenderweise zurück.

Der VW  ID.4  steht bereits bei den heimischen Händlern und beim Skoda  Enyaq iV  erfolgt die Markteinführung in diesen Tagen. Mit dem  Q4 e-tron  und  Q4 e-tron Sportback  (Storybild) bringt auch Audi noch in diesem Jahr ein kompaktes SUV und SUV-Coupé, das auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) basiert, in den Handel. Nun wurde die Serienversion der beiden Stromer enthüllt. Darüber hinaus hat Audi auch gleich den Einstiegspreis verraten. Dabei zeigt sich, dass der Q4 e-tron, im Vergleich zu seinen Technik-Brüdern gar nicht so teuer ist. Das Einstiegsmodell, der Q4 35 e-tron ist in Österreich ab 43.500 Euro  haben. Von dem Preis kann man noch die staatliche Kaufprämie abziehen. Der Preis für den Sportback, der im Spätsommer folgt, wird mit Marktstart bekanntgegeben. Hier dürfte der Coupé-Aufschlag wie beim  Q3 / Q3 Sportback  rund 2.000 Euro betragen.

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Der normale Q4 e-Tron hat ein klassisches SUV-Heck.

Antriebe und Reichweiten

Das Antriebsportfolio der beiden elektrischen Q4-Modelle deckt wie beim ID.4 und beim Enyaq iV ein breites Spektrum ab. So soll für alle Kundengruppen eine passende Motor/Batterie-Kombination mit dabei sein – vom Pendler bis hin zum Langstreckenfahrer. Es umfasst zwei Batterie- und drei Antriebsvarianten. Der kleinere Akku für den Q4 35 e-tron bietet 52 kWh Nettoenergieinhalt (55 kWh brutto), damit kommt das Fahrzeug auf eine Reichweite von 341 Kilometer nach WLTP. Bei der großen Batterie in den Modellen Q4 40 e-tron und Q4 50 e-tron quattro sind es 77 beziehungsweise 82 kWh. Hier gibt Audi die WLTP-Reichweiten mit bis zu 488 (50 e-tron quattro) bzw. 520 km (40 e-tron) an.


Beim Q4 35 e-tron und beim Q4 40 e-tron treibt ein Elektromotor die Hinterachse an, der 125 kW (170 PS) beziehungsweise 150 kW (204 PS) leistet. Die Topmotorisierung Q4 50 e-tron quattro nutzt zwei E-Maschinen für den elektrischen Allradantrieb. Sie bringen es auf 220 kW (299 PS) Maximalleistung. So gerüstet, braucht das Top-Modell für den Sprint von null auf 100 km/h 6,2 Sekunden und schafft eine Spitze von 180 km/h, die elektronisch begrenzt ist. Aus Effizienzgründen wird der Motor an der Vorderachse nur dann aktiv, wenn hohe Leistung oder starker Grip gefordert ist. Ein wichtiger Faktor für eine möglichst hohe Reichweite ist auch die intelligente Rekuperation, die unter anderem Navigations- und Topografiedaten einbezieht. Die (leider) optionale Wärmepumpe nutzt die Abwärme der Hochvoltbausteine und der Umgebungsluft, um den Innenraum zu klimatisieren. So soll sie vor allem auf längeren Strecken und an kalten Tagen einen weiteren Beitrag zur Effizienzsteigerung liefern.


Die beiden Elektro-SUVs können Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) laden, je nach Batterie mit unterschiedlicher Leistung. Beim 52 kWh-Akku sind es bis zu 7,4 kW beim AC-Laden und bis zu 100 kW beim HPC-Laden (HPC = High Power Charging) mit Gleichstrom. Die große Batterie ermöglicht serienmäßig bis zu 11 kW mit AC und bis zu 125 kW beim HPC-Laden.

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Der Q4 e-tron Sportback ist etwas windschnittiger.

 

Abmessungen und Raumangebot

Optisch und bei den Abmessungen orientieren sich die Serienversion stark an den Studien Q4 e-tron Concept und Q4 e-tron Sportback Concept. Kein Wunder, schließlich hat Audi bei den Weltpremiere der Konzeptautos bereits gesagt, dass diese zu rund 90 Prozent der Serienversion entsprechen würden. Geändert wurden eigentlich nur noch die Türgriffe, die nun nicht mehr elektrisch ausfahren, sowie die Außenspiegel. Hier setzt Audi auf eine konventionelle Lösung - die virtuellen Außenspiegel des  e-tron (Sportback)  haben sich nicht als der Weisheit letzter Schluss erwiesen. Los geht es jedenfalls mit dem normalen Q4 e-tron. Die SUV-Coupé-Variante Q4 e-tron Sportback folgt etwas später. Mit 4.590 Millimeter Länge, 1.865 Millimeter Breite und 1.613 Millimeter Höhe ist der Q4 e-tron fast gleich groß wie ID.4 und Enyaq iV. Auch der Radstand von großzügigen 2,76 Meter ist nahezu identisch. Aufgrund der stärker abfallenden Dachlinie weist der Sportback einen etwas besseren cw-Wert von 0,26 auf (Q4: 0,28).Da der MEB extra für Elektroautos entwickelt wurde, fallen die Überhänge äußerst kurz aus. Die gesamte Technik (Batterien, E-Maschine(n), etc.) sitzt im Unterboden. Dementsprechend großzügig fällt das Platzangebot aus. Der Innenraum, der sich daraus ergibt, ist mit 1,83 Meter sogar ähnlich lang wie bei einem großen Oberklasse-SUV. Der Fahrer und seine bis zu vier Passagiere dürften also ein großzügiges Raumangebot zur Verfügung haben, auch weil statt eines Mitteltunnels nur eine flache Stufe existiert. Die Sitzposition in Reihe zwei ist fast sieben Zentimeter höher als vorne, was für eine gute Übersicht sorgt.

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Ordentlicher Kofferraum und coole Lichtshow

Im Kofferraum des Q4 e-tron kommen 520 Liter Gepäck unter. Nach Umklappen der im Verhältnis 40:20:40 geteilten Lehnen stehen 1.490 Liter zur Verfügung. Beim Sportback sind es 535 bis 1.460 Liter  Das Stauvolumen der Ablagen inklusive Handschuhfach addiert sich auf 24,8 Liter. Ebenfalls praktisch: Die Mittelkonsole integriert zwei Cupholder, ein 4,4 Liter großes Staufach mit Deckel, zwei (optional vier) USB-C-Buchsen und auf Wunsch die Audi phone box für das Smartphone. Auf Wunsch fahren die beiden kompakten Elektro-SUVs mit Matrix LED-Scheinwerfern vom Band Eine Weltneuheit sind die digitalen Lichtsignaturen: Im Bediensystem MMI touch kann der Fahrer unter vier Signaturen wählen. Am Heck verbindet ein Leuchtenband die Schlusslichteinheiten miteinander. Bei der Lackierung stehen acht Farben zur Wahl, darunter der neue Ton Auroraviolett Metallic. Neben der Basisversion gibt es die beiden Exterieurlinien Advanced und S line.

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Cockpit und Bedienung

Beim weitestgehend digitalem Bedien- und Anzeigekonzept orientiert sich der Q4 e-tron am neuen  e-tron GT . Für die Steuerung der Klimaautomatik gibt es also ein klassisches Bedienfeld und keinen separaten Touchscreen. Dadurch gelingt die Bedienung mit deutlich weniger Ablenkung als etwa in anderen Audi-Modellen oder auch im ID.4 und Enyaq iV, wo so gut wie alle Funktionen per Touchscreen gesteuert werden. Das restliche Bedienkonzept des Q4 e-tron gliedert sich in vier Ebenen: das digitale Kombiinstrument (virtual cockpit) für den Fahrer, das zentrale MMI Touch-Display (10,6 oder 11,6 Zoll), die Sprachsteuerung sowie das optionale Augmented Reality Head-up-Display. Letzteres stellt ein echtes Highlight dar.

Augmented Reality

Es spiegelt in zwei voneinander getrennten Ebenen – dem Status- und dem Augmented Reality (AR)-Bereich – diverse Informationen über die Windschutzscheibe. Die Hinweise einiger Assistenzsysteme, die Abbiegepfeile der Navigation sowie ihre Start- und Zielpunkte werden als Inhalte des AR-Bereichs an der jeweils richtigen Stelle optisch über die reale Außenwelt gelegt und dynamisch dargestellt. Sie erscheinen virtuell schwebend in einem physikalischen Abstand von etwa zehn Metern zum Fahrer. Auf der Straße zeigt die sogenannte Drohne – ein schwebender Pfeil – den nächsten Aktionspunkt auf der Route an. Sie verhält sich dynamisch: Vor einer Kreuzung beispielsweise kündigt zunächst der schwebende Pfeil das Abbiegemanöver an, bevor ein animierter Pfeil zielgenau in die Straße weist. Geht es danach geradeaus weiter, fliegt die Drohne voraus und verschwindet, um rechtzeitig vor dem nächsten Aktionspunkt wieder zu erscheinen. Im unteren Fenster des Nahbereichs ist die Distanz zur Abbiegestelle in Metern zu sehen.

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Das ist noch einmal deutlich aufwendiger als die AR-Anzeige in den VW-Stromern ID.3 und ID.4. Damit dürfte man wirklich nie mehr falsch abbiegen. Bisher kannten wir ein solches System nur von der neuen Mercedes  S-Klasse . Diese ist aber im absoluten Luxussegment und nicht in der Kompaktklasse angesiedelt. Das Sichtfenster (Field of View) für die AR-Inhalte entspricht aus der Fahrerperspektive einer Diagonale von etwa 70 Zoll bzw. 1,78 Meter (!). Unter ihm liegt ein flaches Nahbereichsfenster, der sogenannte Statusbereich. Er zeigt das gefahrene Tempo, die Verkehrszeichen sowie die Assistenz- und Navigationssymbole als statische Anzeigen, sie scheinen zirka drei Meter vor dem Fahrer zu schweben.

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Sprachsteuerung und Multifunktionslenkrad

Die Lenkräder im Doppelspeichen-Design des Q4 e-tron stehen in unterschiedlichen Ausführungen zur Wahl. Die oberen Speichen tragen Touch-Flächen, deren Funktionsbereiche hinterleuchtet sind und so die jeweils aktiven Tasten anzeigen. Beim Tastendruck erfolgt laut Audi ein haptisches Feedback. Wie beim Smartphone gibt es neben Touch-Gesten auch Wisch-Gesten, beispielsweise für das Scrollen durch Listen. Die Sprachsteuerung wird mit dem Befehl „Hey Audi“ aktiviert. Sie soll Eingaben und Anfragen auch in Alltagssprache verstehen, etwa „Wo ist das nächste Restaurant?“. Wenn die MMI Navigation plus an Bord ist, erfolgt der Abgleich in vielen Fällen online.

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Verfügbarkeit und Konkurrenz

Der Vorverkauf des Q4 e-tron erfolgt noch im April. Die Sportback-Version folgt einige Monate später. Bisher hat Audi mit dem e-tron GT und dem  e-tron (Sporback)  nur hochpreisige Elektroautos im Programm. In der Elektrifizierungsstrategie der Marke spielt der Q4 e-tron somit eine besonders zentrale Rolle – er startet in ein attraktives und schnell wachsendes Marktsegment, die Klasse der kompakten SUV. Mit seinem Preis ab 43.500 Euro ist der Audi-Stromer günstiger als der Mercedes  EQA  und der Volvo  C40 Recharge  und XC40 Recharge. Kia  EV6 , Hyundai  Ioniq 5  und Tesla Model Y liegen in etwa auf Augenhöhe.

Noch mehr Infos über Audi finden Sie in unserem Marken-Channel.

Preise

Zunächst ist das Elektro-SUV in den drei genannten Leistungsstufen bestellbar. Die Preise (vor Abzug möglicher Förderungen) sehen wie folgt aus:

  • Q4 35 e-tron ab 43.500 Euro
  • Q4 40 e-tron ab 49.500 Euro 
  • Q4 50 e-tron quattro ab 56.000 Euro 
     

Abmessungen

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