Der große TÜV-Report 2021

Diese Autos haben die meisten/wenigsten Pannen

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Zuverlässigkeitsstatistik zeigt, wie gut bzw. schlecht Fahrzeuge sind.

Wenn die deutsche Prüforganisation TÜV ihren Jahresreport veröffentlicht, ist das auch für heimische Autofahrer immer ein äußerst interessanter Moment. Denn dabei zeigt sich, welche Fahrzeuge besonders zuverlässig sind und welche es durchaus besser machen könnten. Da sich die in Deutschland und Österreich verkauften Autos technisch nicht unterscheiden, stößt die Auswertung auch hierzulande auf großes Interesse. Der TÜV-Report ist eine Auswertung der „Pickerl“-Überprüfungen, die in unserem Nachbarland Hauptuntersuchung (HU) heißt. Diese werden in Deutschland nicht direkt von der Werkstatt, sondern von einer Prüforganisation (TÜV, Dekra, oder GTÜ) durchgeführt.

 

Weniger schwere Mängel und klarer Sieger

Zunächst die gute Nachricht. Insgesamt sind die Quoten bei den erheblichen Mängeln im TÜV-Report 2021 weiter gesunken – um 1,6 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent. Der Anteil der Fahrzeuge, die ganz ohne Mängel zur Hauptuntersuchung (HU) vorfahren, ist um den gleichen Wert gestiegen. Gesamtsieger 2021 ist  wie im Vorjahr  der Mercedes  GLC . Das schwäbische Kompakt-SUV ist somit das zuverlässigste Fahrzeug. Der TÜV kann bei seiner Auswertung auf eine beeindruckende Datenbasis zurückgreifen. Konkret wurden zwischen Juli 2019 und Juni 2020 die Ergebnisse von 8,8 Millionen Pkw-Hauptuntersuchungen von Pkw ausgewertet. Insgesamt wurden 228 Modelle untersucht. Grundlage der Ergebnisse in fünf Altersklassen sind 18 besonders relevante Mängel.

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Qualität muss nicht teuer sein

Der Blick in die Statistik zeigt auch, dass sichere Autos nicht unbedingt teuer sein müssen und Qualität nicht mehr unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal der Premiumhersteller ist. So punkten beispielsweise auch Fahrzeuge wie der  Mazda  2,  Opel  Adam oder  Honda  Jazz mit niedrigen Mängelquoten bei der ersten HU nach drei Jahren. Die Quoten der erheblichen Mängel (EM): 3,7 (Opel Adam), 3,9 (Honda Jazz) oder 4,5 (Mazda 2). Diese Fahrzeuge sind als Neufahrzeuge aktuell im unteren Preissegment von rund 15.000 Euro angesiedelt. „Solche Wagen sind robust, kompakt, günstig und bieten moderne, zuverlässige Technik. Nicht zuletzt deswegen sind sie auch im professionellen Einsatz beliebt – etwa bei Pflegediensten“, erläutert Patrick Fruth vom TÜV Süd. Und im TÜV-Report finden sich diese Modelle selbst nach mehreren Jahren noch unter den Fahrzeugen mit den geringsten Mängeln bei der HU. Das bestätige der Blick auf die Auswertung der Siebenjährigen: Opel Adam (10,3), Mazda 2 (10,5) und Honda Jazz (11,7). Und das nach ordentlichen Laufleistungen von 61.000 bis 68.000 Kilometern. Diese Zahlen würden zudem belegen, dass Wartung wirke. Wer sein Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion bringe, habe auch nach vielen Kilometern und Jahren ein zuverlässiges Auto. Eine neue Entwicklung ist der Einzug von Kompakt-SUV in die TOP 10 der Mängelstatistiken. Unter den zehn Fahrzeugen mit den geringsten Mängelquoten finden sich erstmals Fahrzeuge wie der Mazda CX-3, der  Mitsubishi  ASX, der Opel Mokka X oder der  Ford  Kuga.

 

Die Mängelzwerge

Zurück zur Gesamtauswertung aller Hauptuntersuchungen (VdTÜV) zwischen Juli 2019 und Juni 2020. Zum zweiten Mal in Folge gewinnt der  Mercedes  GLC mit einer durchschnittlichen Quote der erheblichen Mängel von gerade einmal 1,7 Prozent nach drei Jahren. Auf Platz zwei auch ein Schwabe: die Mercedes B-Klasse mit einer Quote von 2,2 an erheblichen Mängeln. Auf dem Treppchen gibt es aber eine Überraschung: Denn hier findet sich auch der Opel Insignia – ebenfalls mit 2,2 Prozent bei den erheblichen Mängeln. Dicht im Windschatten der drei Besten: der  Porsche  911 Carrera, der zuvor immer mal wieder auf Platz eins gewesen war. Bei der Betrachtung der oberen Ränge im TÜV-Report fällt insgesamt auf, dass wieder deutlich mehr Fahrzeuge asiatischer Hersteller mit wenig Mängeln punkten. Die durchschnittliche Quote der erheblichen Mängel liegt aktuell bei 19,9 Prozent. Das sind 1,6 Prozentpunkte weniger als beim TÜV-Report 2020 und davon betroffen sind knapp 1,75 Millionen Fahrzeuge. Darin enthalten sind 0,4 Prozent mit gefährlichen Mängeln. Ganz ohne Mängel passieren knapp 70 Prozent der Fahrzeuge die Prüfgassen – das entspricht 6,18 Millionen Autos. Die Quote der geringen Mängel liegt aktuell bei 9,6 Prozent.

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Die Mängelriesen

Am Ende der Tabelle schneidet jetzt ein Fahrzeug noch schlechter ab als der bisherige Halter der roten Laterne  Dacia  Logan: der Dacia Duster. Mit einer Quote von 11,1 Prozent der erheblichen Mängel bei den Dreijährigen übertrifft er seinen Markenkollegen bei den Beanstandungen durch die Sachverständigen um 0,7 Prozentpunkte. Drittletzter der  Fiat  Punto mit 10,5 Prozent. Diese in der Anschaffung sehr günstigen Fahrzeuge sind aber auch nicht viel schlechter als beispielsweise ein vier- oder fünfjähriger Ford Galaxy (10,4 Prozent), und auch ein  VW  Sharan hat mit 8,2 Prozent nicht wirklich wesentlich weniger Mängel. Der  Renault  Kangoo kommt bei den 10- bis 11-Jährigen auf die höchste Durchfallquote (37,5 Prozent).

 

Klassensieger

Abschließend noch die Klassenbesten des TÜV-Reports 2021 im Überblick:

  • In der Klasse Mini siegt zum vierten Mal in Folge der Opel Adam (3,7 Prozent).
  • Bei den Kleinwagen belegt erneut der  Audi  A1 (3,3 Prozent) den ersten Platz.
  • Wechsel bei den Kompakten. Hier löst der  Hyundai  i30 (2,5 Prozent) die Mercedes A-Klasse ab.
  • Den Sieg in der Mittelklasse übernimmt der Opel Insignia (2,2 Prozent) von der Mercedes C-Klasse.
  • Bei den Vans manifestiert die B-Klasse (2,2 Prozent) ihren Platz.
  • Gesamtsieger Mercedes GLC (1,7 Prozent) ist zum zweiten Mal SUV-Sieger.

 

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