Bei freien Werkstätten sind gute und günstige Alternativen zu Original-Bremsen verfügbar.
Viele Gebrauchtwagenbesitzer stellen sich nach Ablauf der Herstellergarantie bzw. ab einem gewissen Fahrzeugalter die Frage, ob nicht auch eine freie Werkstatt und Verschleißteile aus dem Zubehör eine günstige Alternative für Wartung und Reparaturen wären. Passend dazu haben nun der ÖAMTC und seine europäischen Partnerclubs exemplarisch fünf Bremsen aus dem Zubehörmarkt am Beispiel eines VW Golf 7 getestet und mit dem Erstausrüster-Produkt verglichen. Dabei zeigt sich, dass es durchaus gute und günstige Alternativen gibt. „Gerade bei älteren Fahrzeugen mit steigendem Reparaturaufwand kann man hier mehrere Hundert Euro sparen, ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Haltbarkeit eingehen zu müssen", so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Zwei Testkritierien
Die Tester haben eine Auswahl vom Low-Budget-Produkt bis zur Sportbremse im Vergleich zu einem Erstausrüster-Produkt getestet, jeweils als Set aus Scheibenbremse und Bremsbelägen derselben Marke. Der Preisbereich für vier Scheiben inklusive Beläge spannt sich dabei von ca. 100 bis knapp über 400 Euro. Geprüft wurde sowohl die Bremsleistung als auch der Verschleiß.
ATE schlägt Originalersatzteil
Als Erstausrüstung kommt beim VW Golf 7 eine Bremse des Zulieferers TRW zum Einsatz. Mit über 400 Euro ist dieses VW-Originalersatzteil die teuerste Bremse im Test und landet nach Punkten auf dem zweiten Platz. Vor ihr liegt im Test die Bremse "Ceramic" des Herstellers ATE, die mit den – mit Abstand – besten Verschleißwerten im Test überzeugte. Auf dem dritten Platz landet die gelochte Sportbremse "Xtra-Line" von Brembo, welche die besten Brems-, aber auch den höchsten Verschleißwert erzielte. Auf Platz vier und fünf landen die gelochte Sportbremse "CoatZ" von Zimmermann und die Bremse von Bosch. Eine erstaunliche Erkenntnis gab es bei der Bremsleistung der Testkandidaten: "Die Bremswege aus 100 km/h liegen bei diesen fünf mit 'gut' bewerteten Produkten im Fahrversuch gerade einmal einen halben Meter auseinander", erklärt Kerbl.
Low-Budget-Bremse Ridex "befriedigend"
Der günstigste Testkandidat von Ridex mit knapp 100 Euro ist "gut" beim Verschleiß und auch der Bremsweg aus 100 km/h ist nur knapp einen Meter länger als beim VW-Originalersatzteil. Der Reibwert ist jedoch allgemein unterdurchschnittlich und besonders unter Last oder beim Heißbremsen fällt er dramatisch ab, was insgesamt zur Note "befriedigend" führt.