Aida-Chef Dominik Prousek fürchtet, 30 % der Mitarbeiter kündigen zu müssen.
Wien. Dominik Prousek ist verzweifelt. Der Aida-Chef in 4. Generation weiß nicht, wie er das Unternehmen durch den bis 6. Jänner verlängerten Lockdown bringen soll. „Wenn wir tatsächlich für Dezember keine Hilfe mehr bekommen, müssen wir rund die Hälfte unserer 33 Filialen schließen und noch vor Weihnachten etwa 30 % der 300 Mitarbeiter kündigen“, sagt Prousek zu ÖSTERREICH.
Ausgeschöpft. Der Hintergrund: Mittlere und größere Gastro-Betriebe mit etlichen Filialen und entsprechend höheren Umsätzen – wie die Aida – haben mit dem staatlichen Umsatz-Ersatz von 80 % für November die von der EU vorgeschriebene Beihilfe-Grenze von 800.000 Euro bereits ausgeschöpft. Das heißt, dass sie für Dezember (hier sollte es 50 % geben) nichts mehr erhalten.
Größere Gastro-Betriebe schauen durch die Finger
Im November 2019 hat die Aida 1,5 Mio. Euro Umsatz gemacht. 80 % davon wären 1,2 Mio., schon mit den 800.000 entstand also eine Lücke von 400.000 Euro. Im Dezember – „immer unser stärkster Monat“ – waren es 2019 rund 2,5 Mio. Euro. Von denen Prousek die 50 % (1,25 Mio.) nun nicht bekommt.
„Es ist eine Katastrophe“, sagt Prousek. „Viele Mitarbeiter haben bei uns schon die Lehre gemacht, wir sind wie eine Familie. Seit Beginn der Pandemie haben wir niemanden gekündigt, alle sind in Kurzarbeit. Und jetzt soll ich vor Weihnachten Entlassungen ankündigen?“
Dabei wollte Prousek eigentlich expandieren, Anfang 2021 zwei neue Filialen in Innsbruck eröffnen. Der Aida-Chef hofft, dass in Gesprächen mit Ministerin Köstinger noch eine Lösung gefunden wird. „Aber die Zeit rennt, es muss schnell gehen“, sagt er.
A. Sellner