Niki-Mutter

Air Berlin vervielfachte 2011 Verlust

Teilen

 Neue Steuer und hohe Treibstoffpreise machten Fluggesellschaft zu schaffen.

Wegen höherer Treibstoffpreise und der schnellen Expansion der vergangenen Jahre ist Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin , Mutter von Niki Laudas Airline Niki (flyniki), im vergangenen Jahr noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Wie Air Berlin am Freitag mitteilte, fiel der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 247 Mio. Euro von 9,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich sei bei einem Umsatzplus auf 4,2 (Vorjahr: 3,7) Mrd. Euro ein Fehlbetrag von 266 (97) Mio. Euro angefallen. Die Schulden stiegen kräftig an, das Eigenkapital schmolz fast bis auf die Hälfte ab.

Sonderbelastungen
Beim Ergebnis blieb Air Berlin noch hinter den Expertenschätzungen zurück. Analysten hatten im Schnitt für das Geschäftsjahr mit einem Ebit von minus 185 Mio. Euro und einem Fehlbetrag von 179 Mio. Euro gerechnet. Air Berlin begründete die Ergebnisentwicklung mit der Einführung der Luftverkehrssteuer und einem Anstieg der Treibstoffpreise, die zu Sonderbelastungen von etwa 395 Mio. Euro geführt hätten.

Unternehmenschef Hartmut Mehdorn hatte angekündigt 2013 wieder schwarze Zahlen schreiben zu wollen. Der ehemalige Bahn-Chef, der im Spätsommer das Steuer von Firmengründer Joachim Hunold übernommen hatte, hat dem Konzern dazu einen scharfen Sparkurs verordnet. Die Fluglinie, die nach Jahren schneller Expansion einen Schuldenberg von mehr als 800 Mio. Euro zum Jahresende angehäuft hat, dünnt ihr Streckennetz aus und verschiebt die Bestellung neuer Flugzeuge.

Für 2012 hat Air Berlin bisher noch keine Prognose abgegeben. Das Unternehmen kündigte jedoch an, im ersten Quartal trotz höherer Belastungen durch den Kerosinpreis ein besseres Ergebnis als im Vorjahresquartal erzielen zu wollen. "Die Performance in allen Bereichen steigt sichtbar, die Talsohle ist damit durchschritten", sagte Mehdorn.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.