Erst am 9. Oktober wird nun der Insolvenzverwalter seine Prüfungserklärung abgeben.
Die für heute angesetzte erste Prüfungstagsatzung nach der Mega-Pleite der Alpine wird am 9. Oktober fortgesetzt. Das teilten der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der Kreditschutzverband KSV der APA am Donnerstagvormittag mit. Grund ist, dass eine abschließende Prüfung wegen ausständiger Schadenersatzansprüche, die noch gestellt werden, noch nicht möglich ist. Es handelt sich um Schadenersatzansprüche aus dem In- und Ausland wegen des Nicht-Eintritts in Bauvorhaben nach dem Konkurs.
"Wie hoch die Forderungen dann endgültig sein werden, ist noch nicht sagbar. Fünf Milliarden Euro werden aber bestimmt überschritten", hieß es vom AKV. Derzeit sind Schulden in Höhe von 4,1 Mrd. Euro gesichtet, 9.300 Gläubiger haben Forderungen angemeldet.
Erst am 9. Oktober wird nun der Insolvenzverwalter seine Prüfungserklärung abgeben, also verlautbaren, ob die eingebrachten Forderungen anerkannt oder bestritten werden, erklärte KSV-Experte Christoph Vavrik.
Die heutige Tagsatzung am Wiener Handelsgericht dauerte eine knappe Stunde, etwa 60 Gläubigervertreter waren anwesend.
Insolvenzentgeltfonds
Die Alpine-Pleite und die Insolvenz der Drogeriemarktkette daily bringen indes den Insolvenzentgeltfonds (IEF) heuer an die Grenze seiner Belastbarkeit. Insgesamt wird der Fonds heuer 320 Mio. Euro für Insolvenzen aufwenden müssen, berichteten "Kurier" und "WirtschaftsBlatt". Im Vorjahr waren es nur 190 Mio. Euro. IEF-Chef Wolfgang Pfabigan geht dennoch davon aus, dass er mit den Mitteln auskommen wird - dank "eines 25 Mio. Euro hohen Überschusses aus dem Vorjahr", wie er dem "WirtschaftsBlatt" (Donnerstagausgabe) sagte.