Unter den Erwartungen

Andritz-Nettogewinn sank 2009 um 30,7 %

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Der steirische Anlagenbauer hat 2009 sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis deutliche Einbußen erlitten. Grund waren rückläufige Aufträge vor allem im Stahlbereich.

Der Umsatz schrumpfte um 11 % auf 3,2 Mrd. Euro, das Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteilen) um 30 % von 147 Mio. Euro auf 102,9 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 96,8 (139,7) Mio. Euro. Angesichts des schwierigen Umfelds sei die Entwicklung jedoch "zufriedenstellend", so Andritz-Vorstandschef Wolfgang Leitner.

Bei der kommenden Hauptversammlung will der Vorstand für das Geschäftsjahr 2009 die Zahlung einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie vorschlagen (2008: 1,1 Euro) - das entspreche einer Erhöhung der Ausschüttungsquote auf 52,9 % (2008: 40,3 %).

Einen deutlichen Umsatzanstieg habe es im Bereich Hydro (Wasserkraft) gegeben, freut sich Leitner, einen Rückgang vor allem im Bereich Pulp & Paper. Der Auftragsstand der Andritz-Gruppe hat sich um 4 % auf 4,435 Mrd. Euro erhöht.

Dass die Auftragseingänge lediglich um 10 % geringer ausgefallen sind als 2008, war für Leitner eine positive Überraschung. "Das ist in einem Jahr wie 2009 ein recht guter Wert." Nach Regionen betrachtet stammte bereits die Hälfte der Auftragseingänge aus Emerging Markets, wo auch mehr als ein Viertel der Andritz-Mitarbeiter beschäftigt ist. Während sich der Anteil der Auftragseingänge aus Europa von 48 auf 32 % verringerte, werden China (mit einem Anteil von 17 %) und Südamerika (20 %) immer wichtiger.

Das EBITDA sankt 2009 wegen des Umsatzrückgangs und einmaliger Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 29 Mio. Euro von 233,2 Mio. auf 164,1 Mio. Euro. Die Restrukturierungsaufwände waren vor allem Abschreibungen von Fertigungsanlagen und Personalabbau, erklärte Leitner. "Wir haben versucht, Strukturen zu verbessern, aber keine Notmaßnahmen gesetzt." Die Kernkompetenzen habe man trotz des Personalabbaus - von 13.707 auf 13.049 - bewahrt.

Das Finanzergebnis verbesserte sich durch Kursgewinne aus dem Verkauf von Geldmarktfonds, die 2008 wertberichtigt werden mussten, auf 2,6 Mio. Euro (2008: -8,1 Mio. Euro), "daher droht uns aus diesem Bereich kein Risiko mehr". An liquiden Mitteln habe man 1,1 Mrd. Euro "auf der Bank", sagte Leitner, auch die Netto-Liquidität habe sich von 409 Mio. auf 678 Mio. Euro deutlich erhöht. Die Eigenkapitalquote beträgt 20 % (31.12. 2008: 18,7 %).

Für weitere Akquisitionen sei man daher gut gerüstet, sagte der Andritz-Chef - im vergangenen Jahr seien die Akquisitionen hingegen "eine kleine Enttäuschung" gewesen, da man angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage mit mehr Gelegenheiten für Zukäufe gerechnet habe.

Beim Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Leitner zurückhaltend. Der Umsatz soll sich "zumindest stabil" oder leicht steigend entwickeln, das Ergebnis "sollte sich auch verbessern", weil die Restrukturierungsmaßnahmen heuer bereits wirksam würden.

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