Anglo American trotz neuem Chef mit Gewinnrückgang

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Für den britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American läuft es auch unter dem neuen Chef noch nicht rund. Der kleinere Rivale der internationalen Branchenführer Glencore, Rio Tinto und BHP Billiton wies am Freitag für das erste Halbjahr einen Rückgang des operativen Gewinns um 15 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar (2,5 Mrd. Euro) aus.

Anglo will trotzdem seinen Aktionären wie im Vorjahr 32 Cent je Anteilsschein als Zwischendividende überweisen.

Vorstandschef Mark Cutifani, der seit April an der Konzernspitze steht, kündigte an, den Rotstift anzusetzen. So sollen etwa die Investitionen in diesem Jahr um eine Milliarde Dollar gekürzt werden. "Wir müssen disziplinierter werden, effektiver und effizienter", sagte er.

Cutifani hatte die Nachfolge von Cynthia Carroll angetreten. Die einst gefeierte Managerin, eine der wenigen einflussreichen Frauen in der Branche, musste gehen, nachdem milliardenschwere Abschreibungen für zunächst erfolgversprechende Zukäufe in den Boom-Jahren mehr und mehr auf das Ergebnis drückten. Anglo American ist ein breit aufgestellter Konzern, der zahlreiche Rohstoffe fördert. Unter anderem gehört ihm das Diamantenunternehmen De Beers.

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Wegen der schwächeren Wirtschaftsentwicklung in China sind die Rohstoffpreise in diesem Jahr gesunken. Das macht allen Bergbaukonzern zu schaffen. Sie streichen deshalb bereits geplante Investitionen zusammen und drücken die Kosten. Viele Analysten gehen davon aus, dass sich die Minenkonzerne nach Jahren des Booms auf ruhigere Zeiten einstellen müssen.

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