Abschreibungen auf ein wichtiges Projekt in Brasilien haben den Gewinn des Bergbaukonzerns Anglo American vor dem Abgang von Firmenchefin Cynthia Carroll knapp halbiert. Das operative Ergebnis ging 2012 um 44 Prozent auf 6,2 Mrd. Dollar (4,65 Mrd. Euro) zurück, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zugleich aber hebt der Konzern die Dividende um 15 Prozent an. Das verhalf den Aktien zu Kursgewinnen.
Anglo American hat vor allem mit Problemen bei Minas Rio in Brasilien zu kämpfen. Das Projekt verzögert sich, zudem gibt es Probleme bei Genehmigungen. Die Kosten sind inzwischen auf das Dreifache des ursprünglich Geschätzten gestiegen. Doch auch in den anderen Kernbereichen läuft es nicht gut. Ende des Monats verlässt Carroll das Unternehmen. Die Managerin äußerte ihr Bedauern darüber. Anglo American habe nicht im großen Stil zugekauft, es habe keine gescheiterten Übernahmen gegeben wie bei manchen Wettbewerbern, sagte sie und spielte damit auf den Rivalen Rio Tinto an.