Um 10 bis 20 Cent

Austria Tabak erhöht Zigarettenpreise

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Raucher müssen bald tiefer in die Tasche greifen. Die Austria-Tabak-Mutter JTI erhöht ab Ende März die Zigarettenpreise für circa 35 Sorten um 10 bis 20 Cent pro Packung. Begründet wird die Erhöhung mit gestiegenen Material- und Produktionskosten, sagte Austria-Tabak Sprecherin Andrea Stelzer.

Betroffen sind unter anderem die Sorten Memphis Blue, Memphis Classic, Hobby, Meine Sorte oder Maverick. Erst im Februar sind die Preise von 60 Marken um 10 Cent gestiegen. Mitbewerber Philip Morris hat damals die Preise von 23 Sorten erhöht.

Hagen von Wendel, Austria Tabak-General Manager, warnt indes im Falle von höheren Steuern vor einem Anstieg beim Zigarettenschmuggel. Derzeit sind 17 % der in Österreich gerauchten Zigaretten Schmuggeltschik. Würde das Finanzministerium die Tabaksteuer in großen Sprüngen erhöhen, sodass eine Packung zwischen 70 Cent und 1 Euro mehr kostet, würde der Anteil der nicht in Österreich versteuerten Zigaretten auf 30 % steigen, warnt Wedel. "Und das ist nur eine vorsichtige Schätzung."

Eine massive Erhöhung der Tabaksteuer würde Finanzminister Pröll nicht mehr Geld in die Kassa spülen, sondern zu einem "irreversiblen" Verlust versteuerter Absätze und zu einem "Trafikantensterben" führen. Steigt der Anteil der geschmuggelten Zigaretten beispielsweise auf 30 %, würde das bedeuten, dass etwa 3 Mrd. Zigaretten weniger in den Trafiken verkauft werden. Das entspräche dem Absatz von 1.700 Trafiken. Nach Wedel ist der einzig richtige Weg der, die Steuern "mit Augenmaß" zu erhöhen. "Wenn schon teurer, dann höchstens um 10-20 Cent pro Packung."

Mehrere Steuererhöhungen in Deutschland hatten zur Folge, dass die Zahl der versteuerten Zigaretten von 2002 bis 2009 von 145,1 Mrd. auf 86,6 Mrd. Stück fiel. Nicht die Zahl der Raucher habe abgenommen, sondern die der Schmuggelzigaretten sei gestiegen. Herausgefunden wird das über Müllanalysen.

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