Ausverkauf von 18 Mio. Quelle-Artikeln geplant

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Vorbereitungen für den Ausverkauf. In den kommenden Wochen soll mit ordentlichen Rabatten das Lager von Quelle geräumt werden.

In der Region Nürnberg und Fürth müssen 4.000 Quelle-Mitarbeiter voraussichtlich bereits zum 1. November gehen. Quelle-Gesamtbetriebsratschef Ernst Sindel sieht weitere 3.000 Jobs an anderen Standorten gefährdet.

In den großen Call-Centern der Primondo-Gruppe in Berlin und Magdeburg arbeiteten insgesamt 2.000 Beschäftigte ausschließlich für Quelle. Ihre Arbeitsplätze sind ebenso gefährdet wie die rund 500 in den Call-Centern in Cottbus und Görlitz sowie 800 im Logistikzentrum in Leipzig.

Ein Teil von ihnen wird wohl noch für den Verkauf der letzten Waren benötigt. Von der Insolvenz nicht betroffen sind dagegen etwa 3.500 Mitarbeiter der 17 Quelle-Auslandstöchter und der 15 Spezialversender der Primondo-Gruppe.

Sindel warf dem Insolvenzverwalter vor, er durchschaue die komplizierten Verflechtungen bei Quelle nicht. "Was der Insolvenzverwalter für Zahlen rauslässt, ist zum Teil hanebüchen", sagte Sindel.

Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte gesagt, er gehe davon aus, dass etwa 5.000 Quelle-Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren werden. "Das zeigt, dass die Insolvenzverwaltung ein weiteres Mal die Komplexität des Unternehmens weit unterschätzt", kritisierte Sindel. Die Abhängigkeiten zahlreicher anderer Gesellschaften innerhalb der Primondo-Gruppe von der Quelle GmbH würden nicht erkannt.

Für 450 Beschäftigte, die zum 1. Oktober in die inzwischen wieder aufgelöste Transfergesellschaft gewechselt seien, sei eine Lösung gefunden worden, erklärte Sindel. Obwohl sie die Quelle GmbH offiziell verlassen hätten, würden sie im Oktober noch wie Angestellte behandelt und ihr normales Gehalt erhalten.

Insgesamt hätten bereits etwa 800 Quelle-Beschäftigten eine neue Stelle gefunden. Der Betriebsratschef berichtete zudem von Solidaritätsbekundungen von Unternehmen aus dem ganzen Bundesgebiet. Fast täglich gingen im Betriebsratsbüro Jobangebote für die Quelle-Mitarbeiter ein. "Diese Welle der Hilfsbereitschaft ist schon bemerkenswert", sagte Sindel.

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