Der Autobauer BMW wird sein erstes Elektrofahrzeug deutlich später auf die Straße bringen als die Konkurrenz.
"Wir entwickeln ein komplett neues Auto, das rein auf elektrisches Fahren ausgelegt ist", sagte Projektleiter Ulrich Kranz am 12. Jänner auf der Autoshow in Detroit. "Das dauert länger, als einen vorhandenen Wagen auf Elektroantrieb umzubauen."
Bis 2015 soll das sogenannte Megacity Vehicle - ein Viersitzer - in Serie gehen. Die Testläufe sind nach Kranz' Angaben ein voller Erfolg. "Vermeintliche Probleme stellten sich in der Praxis als vollkommen unwichtig heraus." General Motors will mit seinem Chevy Volt dagegen schon Ende des Jahres an den Start gehen, Renault und Nissan mit einer ganzen Flotte an Elektrowagen 2011 und 2012.
Für BMW rollen in deutschen Ballungszentren und den USA derzeit 600 auf Elektroantrieb umgebaute Mini. Autofahrer testen dabei die Alltagstauglichkeit. "Die Leute haben gemerkt, dass ihnen die Reichweite von 150 km vollkommen ausreicht", sagte Kranz. Am Tag würden durchschnittlich nur 35 km zurückgelegt. "Selbst im Flächenstaat Kalifornien, wo die Leute mehr fahren, reichte die Batterieladung." Die öffentlichen Ladestationen würden kaum genutzt.
Mehr Platz im neuen Modell
Die Fahrer meckerten dagegen über den eingeschränkten Kofferraum und die fehlende Rückbank. Dort sitzen die Batterien. Beim neueren Testmodell sind die Mankos bereits behoben. "Der BMW Active E ist ein Viersitzer mit 200 Litern Kofferraum." Kranz und sein 180-köpfiges Team haben die leistungsfähigeren und kleineren Batterien im Unterboden und Motorraum versteckt.
Im kommenden Jahr soll der BMW Active E, ein umgebauter 1er BMW, breit getestet werden. Eine Serienproduktion schloss Kranz aber aus. "Das Fahrzeug ist aus unserer Sicht noch nicht so weit." Zudem wäre der Preis schlicht zu hoch. Wieviel das spätere Megacity Vehicle kosten soll, ließ Kranz offen. Auch zur Stückzahl, dem Produktionsstandort und dem endgültigen Namen hielt er sich bedeckt. "Es wird aber definitiv ein BMW."