Fiat-Mitarbeiter streiken in Italien

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Die rund 85.000 Mitarbeiter der Turiner Autogruppe Fiat haben heute für 4 h lang die Arbeit niedergelegt. Damit protestierten sie gegen die Pläne des Fiat-Geschäftsführers Sergio Marchionne zur Schließung des sizilianischen Fiat-Werks in Termini Imerese bei Palermo ab Ende 2011. Protestaktionen wurden in allen größeren italienischen Städten organisiert. In Termini Imerese kam es zu einem Sit In der Mitarbeiter.

"Dieser Streik ist nur der Startpunkt, wir planen mehrere Protestinitiativen gegen den Entwicklungsplan Fiats", erklärte der Chef der Metallgewerkschaft Fiom-Cgil, Gianni Rinaldini, in Termin Imerese. Rinaldini appellierte an die Regierung Berlusconi, Druck auf Fiat gegen die Schließung des Werks von Termini Imerese auszuüben.

Das Kabinett Berlusconi überlegt, die Verlängerung der Stützmaßnahmen für die Autoindustrie nicht auf das Jahr 2010 zu verlängern, sollte Fiat auf die geplanten Schließung des sizilianischen Werks beharren.

Die Entscheidung, die Fabrik auf Sizilien stillzulegen, sei unwiderruflich, hatte Marchionne kürzlich betont. Die europäische Autoindustrie müsse ihre Kapazitäten abbauen, werde aber häufig genug dafür bezahlt, es nicht zu tun. Die Subventionen der Regierungen verzerrten den Markt.

Das sizilianische Fiat-Werk soll nicht komplett geschlossen werden, sondern andere Aktivitäten jenseits des Automobilgeschäfts verfolgen. Am Standort auf Sizilien, in dem das Modell Lancia Ypsilon hergestellt wird, sind rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigt. 600 weitere Personen arbeiten für die Zuliefererindustrie.

Nach Angaben Marchionnes kostet die Produktion eines Autos auf Sizilien zwischen 800 und 1.000 Euro mehr als in anderen Produktionswerken. Er macht Infrastrukturprobleme für die hohen Kosten verantwortlich. Alle sechs Produktionsstätten in Italien zu erhalten, sei wegen der eingebrochenen Autoverkäufe nicht möglich.

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