Ghosn: Autobranche hat Talsohle erreicht

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Die Automobilindustrie hat nach Einschätzung von Renault-Chef Carlos Ghosn die Talsohle durchschritten. Es sehe ganz danach aus, dass der Tiefpunkt erreicht sei, sagte Ghosn, der auch dem japanischen Autobauer Nissan vorsteht, auf einem Weltwirtschaftsforum in Neu-Dheli. Er rechne damit, dass 2010 weltweit wieder 60 Millionen Autos verkauft würden. Auch in diesem Jahr sei dies noch möglich.

Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise hatte der globale Markt noch ein Volumen von rund 70 Millionen Einheiten. Die Krise hat vor allem den US-Markt einbrechen lassen. Staatliche Programme wie die Abwrackprämie haben die sinkende Nachfrage nach Neuwagen nur zum Teil auffangen können. Es zeichnet sich ab, dass im Zuge der Krise China die USA noch in diesem Jahr als weltgrößten Automarkt ablösen wird. Ghosn sagte, vor allem in China, Indien, dem Nahen Osten und in den lateinamerikanischen Ländern rechne er damit, dass die Nachfrage wieder anziehen werde. "Europa und Japan werden aber 2010 noch ein hartes Jahr vor sich haben."

Renault ist zu 44 Prozent an Nissan beteligt. In Indien bauen die Franzosen zusammen mit dem heimischen Produzenten Mahindra & Mahindra das Billigauto Logan. Nach anfänglichen Erfolgen gingen auch die Absatzzahlen des Logan zurück. Dies lag vor allem auch an hohen steuerlichen Belastungen, die das Auto verteuerten. Ghosn sagte, die Partnerschaft verlaufe nicht so, wie er sich dies vorgestellt habe. An ein Ende werde derzeit aber nicht gedacht.

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