KTM Power Sports in der Verlustzone

Teilen

Der börsenotierte oberösterreichische Motorradhersteller KTM Power Sports ist im 3. Quartal 2008/09 noch tiefer in die Verlustzone gebraust. Zu den bereits 44,5 Mio. Euro Minus in den ersten beiden Geschäftsquartalen sind im dritten Vierteljahr nochmals 22,3 Mio. Euro hinzugekommen. Damit kletterte der Nettoverlust in den neun Monaten auf 66,8 Mio. Euro, nach noch 1,4 Mio. Euro Nettogewinn im gleichen Vorjahreszeitraum.

Dies gab KTM am Donnerstagabend (30. Juli) bekannt. Analysten der UniCredit hatten lediglich ein Minus von 55,5 Mio. Euro erwartet. Die Umsatzerlöse von KTM Power Sports verringerten sich im 3. Quartal von 154,7 auf 120,6 Mio. Euro sowie in den neun Monaten zusammen von 442,7 auf 343,5 Mio. Euro. Das EBIT (das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit), das in neun Monaten im Vorjahr noch positive 7,7 Mio. Euro betragen hatte, drehte nun ins Minus auf -23,8 Mio. Euro vor Restrukturierungsaufwendungen bzw. auf -56,8 Mio. Euro nach diesen Aufwendungen; hier schlugen sich im 3. Quartal 33,0 Mio. Euro Restrukturierungsaufwand in der neuen Division Sportcar nieder, die - wie schon früher berichtet - redimensioniert wird.

Kurzarbeit bis Ende Oktober

Die seit Anfang Mai praktizierte Kurzarbeit läuft Ende Oktober aus, die Kapazitätsanpassungen seien abgeschlossen, erklärte das Unternehmen in seinem Drittquartalsbericht weiter. Ende des 3. Quartals (31.5.) waren 733 Mitarbeiter der KTM-Gruppe in Kurzarbeit, die zugrunde liegende Vereinbarung über die (befristete( Kurzarbeit wurde bis 31.8. abgeschlossen. "Aus heutiger Sicht wird eine Verlängerung des Modells über den 31.10. hinaus nicht erforderlich sein", heißt es im Quartalsbericht.

Das Fertigwarenlager sei planmäßig abgebaut worden, der Lagerbestand habe sich im 3. Quartal um 4.654 Fahrzeuge reduziert, der Händlerlagerstand sei um 3.893 Stück abgebaut worden. Bis Ende August sei ein weiterer Lagerabbau geplant.

In den ersten sechs Monaten 2009 habe KTM in Europa und den USA besser performt als der stark rückläufige Markt, damit habe man Marktanteile gewonnen, hieß es in einer Aussendung. Bis Ende des Geschäftsjahres (31.8.) rechne man aufgrund einer attraktiven Produktpalette mit weiteren Marktanteilsgewinnen.

In der Division Sportcar habe man in den ersten drei Quartal 2008/09 (per 31.5.) insgesamt 249 KTM X-Bow verkauft, bis zum Geschäftsultimo sollen es rund 300 sein. Wegen der Restrukturierung der Division Sportcar wurden aktivierte Entwicklungskosten sowie Werkzeuginvestitionen von 33 Mio. Euro vorzeitig abgeschrieben.

Verhaltener Ausblick

Der Ausblick von KTM Power Sports ist nach den ersten neun Geschäftsmonaten 2008/09 allerdings verhalten. Im Juni habe man zwar in vielen Märkten ansatzweise eine Bodenbildung beim Nachfragerückgang erkennen können, "wir gehen für das verbleibende Geschäftsjahr dennoch von schwierigen Rahmenbedingungen aus und haben das Absatzziel in er Division Sportmotorcycle auf rund 64.000 bis 66.000 Fahrzeuge (Vorjahr: 92.385) und in der Division Sportcar auf rund 300 revidiert", heißt es im Quartalsbericht im Internet.

Für das Gesamtjahr 2008/09 erwartet KTM rund 20 Prozent Umsatzrückgang - in den ersten neun Monaten waren es minus 22,4 Prozent. Die vor allem in den ersten zwei Geschäftsquartalen stark angestiegenen Lagerstände würden durch die Kurzarbeit auf ein dem Marktumfeld angepasstes Niveau reduziert.

Für die Division Sportcar erarbeitet und evaluiert der Vorstand bis Ende des Geschäftsjahres, also bis Ende August, "strategische Alternativkonzepte mit dem Ziel, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Division nachhaltig zu verbessern", wird betont. Dabei werde auch eine Veräußerung der gesamten Sportcar-Division in Betracht zu ziehen sein.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.