Lkw-Güterverkehr erholt sich wieder

Teilen

Nach starken Rückgängen im Lkw-Güterverkehr 2009 sind nun wieder mehr Lastwagen auf den Autobahnen unterwegs. Insbesondere in Ostösterreich gab es ein deutliches Plus, der Einbruch im Verkehr auf der Südstrecke konnte gestoppt werden. Für 2010 erwartet die staatliche Autobahnholding Asfinag einen Schuldenstand von rund 12 Mrd. Euro.

Ohne die zusätzlichen 600 Mio. Euro des Privat-Öffentlichen Autobahnprojektes A5 im Norden Wiens würde der Verschuldungsgrad auf dem Niveau von 2009 liegen, so Asfinag-Chef Klaus Schierhackl im Gespräch mit der APA. 2009 gab es auf den Routen Richtung Tschechien und Slowakei bei Lkw ein Fahrleistungs-Minus von 9,9 Prozent. Auf der Strecke Wien-Salzburg ging die Fahrleistung um 13,9 Prozent zurück.

Die Tauernroute gab um 8,2 Prozent nach, in Tirol gab es ein Minus von 14,4 Prozent, in Vorarlberg nur von 6,8 Prozent. Die Strecke Wien-Graz-Klagenfurt hingegen brach um 16,1 Prozent ein. Seit Jahresbeginn 2010 schaut die Situation etwas anders aus. Im Osten gab es ein Plus von 5,9 Prozent, die Tauernstrecke verzeichnete einen Zuwachs von 1,6 Prozent, Vorarlberg notierte einen Anstieg von 0,8 Prozent. In Tirol ging die Fahrleistung der Lastwagen um 2,4 Prozent zurück, im Süden um 0,3 Prozent.

"Unser klares Ziel ist es, langfristig selbstständig zu sein. Wir werden trotz Wirtschaftskrise keine Projekte streichen, aber wir werden bei den Zeitplänen und den Dimensionen der Projekte Anpassungen vornehmen", gibt Schierchackl die Fahrtrichtung vor. So gebe es auf der A5 nicht zuletzt krisenbedingt nur 50 Prozent des erwarteten Aufkommens, daher werde der weitere Ausbau bis Drasenhofen diesem geringeren Bedarf angepasst. Trotzdem bestehe aber noch genug Reserve wenn nach einem Wirtschaftsaufschwung der Güterverkehr wieder zunimmt. Keinesfalls werde es quer über alle Bauvorhaben eine Ausdehnung der Bauzeit geben. Dies wäre kontraproduktiv, vielmehr gehe es darum, Prioritäten zu setzen, so Schierhackl.

Kein Anstieg durch Ökologisierung

Einen Anstieg der Mauteinnahmen durch die Ökologisierung der Tarife Anfang 2010 erwartet er nicht. Zwar hat es bisher ein Plus von vier Prozent gegeben, aber durch die zunehmende Ausstattung mit umweltfreundlicheren Lastwagen werde es im Jahresschnitt ein Nullsummenspiel sein. Im Personenverkehr forciert Schierhackl die bessere Abstimmung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gehe darum, die Umstiegspunkte gezielter abzustimmen - nach dem Motto: "Von der Autobahn ins Parkhaus und dann zur U-Bahn", erklärte Schierhackl. Außerdem will er das rückläufige Geschäft bei den Autobahnraststellen ankurbeln. Ein Problem seien hier die überdurchschnittlich hohen Spritpreise auf den Autobahnen, die wiederum zu Ausweichverkehr führen würden.

Um Fixkosten zu reduzieren will Schierhackl künftig verstärkt Leistungen auslagern, etwa Teile der Schneeräumung. Schließlich würden bei den Frächtern im Winter ohnehin mehr Fahrzeuge auf dem Parkplatz stehen, gleichzeitig erspart sich die Asfinag Überkapazitäten, die nur an wenigen Wochen im Jahr benötigt werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.