Tachomanipulation bei jedem dritten Gebrauchtwagen

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Bei jedem dritten Gebrauchtwagen, der in Österreich verkauft wird, dürfte der Kilometerstand manipuliert sein. Das berichtete die "Kronenzeitung" . Die Zahl sei eine Schätzung von Technikern, so ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner, die bei einer gemeinsamen Überprüfung mit dem ADAC in Deutschland entstanden sei und vermutlich auch für Österreich gelte.

Was für ein Schaden dadurch insgesamt entstehe, sei schwer einzuschätzen - pro Auto seien aber "einige tausend Euro" möglich. Strafbar ist allein das Zurückdrehen der Kilometerzahl bereits seit 2005 in Deutschland, in Österreich nur in Zusammenhang mit einer Betrugsabsicht. Ob der Kilometerstand manipuliert wurde, könnten Werkstätten aber kaum feststellen, wenn es nicht zusätzliche Hinweise darauf gebe, sagte Pronebner.

Bereits seit 2004 versuche der Autofahrerclub diesbezüglich beim Justizministerium zu urgieren - bisher jedoch ohne Erfolg. Eine ähnliche Bestimmung wie in Deutschland "hilft den Konsumenten aber nur mittelbar", meinte die Juristin. "Strafrecht ist eine Hammermethode, aber besser als gar nichts." Dass das Gesetz zumindest eine abschreckende Wirkung habe, sehe man am Beispiel Deutschland, da viele "Manipulierer" nach Österreich oder in die Niederlande ausgewichen seien.

Eine bessere - und für die Konsumenten hilfreichere - Lösung sei eine sichtbare und überprüfbare Eintragung des Kilometerstandes im Rahmen des Pickerls. Diese könnte beispielsweise in der "Pickerldatenbank" erfolgen, wo alle Paragraf 57A-Überprüfungen gemeldet werden, erläuterte Pronebner. Sinnvoll wäre auch, die Kilometerzahl künftig so elektronisch im Auto zu speichern, dass man sie nicht verändern kann - "aber das ist Zukunftsmusik".

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