Transporteure haben schwieriges Jahr hinter sich

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Die Transporteure blicken auf ein schlechtes Geschäftsjahr zurück. Die Aufträge sind im Zuge der Wirtschaftskrise um 30-40 % zurückgegangen, etwa 3.500 Lkw mussten stillgelegt und Mitarbeiter abgebaut werden. Dazu kommen fallende Preise. Der Fachverband fordert nun Steuererleichterungen, Hilfen beim Kauf neuer Lkw und "begleitende Maßnahmen" zur Erleichterung ihres Geschäfts.

Im Moment würden wieder verstärkt Unternehmen ihre Lkw nach Osteuropa ummelden ("ausflaggen"), sagten Wolfgang Herzer und Rudolf Bauer, Obmann und Geschäftsführer des Fachverbandes Güterbeförderung. 5.000 bis 6.000 Lkw von insgesamt 70.000 heimischen Lastwagen liefen derzeit unter ausländischem Kennzeichen, schätzt der Fachverband. Durch jede Abmeldung eines Fahrzeuges gingen dem heimischen Fiskus 55.000 Euro verloren. Zentrale Probleme der Frächter sind die Kfz-Steuer und die Lohnnebenkosten.

Eine Verringerung der Kfz-Steuer würde etwa 20 Mio. Euro kosten, die Förderung des Ankaufs von neuen Lkw 30 Mio. Euro. Klar sei, dass nur eine der beiden Maßnahmen kommen werde. Die heimische Transportwirtschaft leide derzeit darunter, dass 2006 massiv in Lkw investiert wurde, nach der damals aktuellen Norm Euro-3. Diese sei inzwischen veraltet, nun gelte Euro-5 und Euro-6 sei in Vorbereitung. Aufgrund der Wirtschaftskrise seien die Euro-3-Fahrzeuge aber kaum mehr verkäuflich, der Umstieg auf neue daher finanziell kaum machbar.

Trotz der wirtschaftlichen Probleme werde es keine Bereinigung der Branche geben, bedauert Herzer. Den sobald die Konjunktur wieder anspringe, würden die Banken wieder jedem der will eine Lkw finanzieren. Dabei wäre eine Konsolidierung sinnvoll.

Neue Kampagne

Die Transporteure starten eine Sympathieoffensive für Lkw. Unter dem Motto "Friends on the Road - Wir bringen was Sie täglich brauchen" startet am Dienstag (24.11.) eine Werbe- und PR-Kampagne. Kernpunkt sind 5 Sekunden lange Werbeeinschaltungen im Fernsehen, die an andere Werbung "angehängt" werden soll, um darauf hinzuweisen, dass ein beworbenes Produkt nur dank Lkw zum Kunden kommen konnte.

Außerdem will der Fachverband je nach Tageszeit damit werben, dass der Lkw das Frühstück, das Mittagessen bzw. das Abendessen gebracht habe. Schon 1999 hatte der Fachverband Güterbeförderung das Motto "Friends on the Road" verwendet, um für Sympathie für Lkw zu werben. Die damalige Kampagne habe zwar keine Imageverbesserung gebracht, räumte Bauer bei einem Pressegespräch ein. Aber immerhin 25 % der Österreicher können sich noch an das Logo erinnern.

Damals war die Kampagne mangels Finanzierung nicht mehr weitergeführt worden. 1999 waren 20 Mio. Schilling (1,45 Mio. Euro) vorgesehen, inflationsbereinigt also deutlich mehr als diesmal. Aus einer Werbeumlage von 10 Euro je Lkw stehen 2009 und 2010 jeweils 600.000 Euro für "2 Wellen" zur Verfügung, der Fachverband hofft aber auf eine Fortführung.

Dennoch sprach Obmann Herzer von einem "historischen Tag im österreichischen Güterbeförderungsgewerbe", denn nach zweijähriger Vorbereitung starte nun eine Imagewerbung, hinter der alle Bundesländer stehen. Schnell wird es allerdings nicht gehen, das Image der Lkw zu verbessern, räumt Bauer ein. Und parallel dazu müsse man auch in der Öffentlichkeit negativ wahrgenommen Dinge abstellen, etwa ewig lange Überholvorgänge auf Autobahnen. Dazu sei eine intensive Ausbildung der Fahrer nötig.

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