Verhandlungen Magna/Opel kommende Woche

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Der künftige Opel-Eigner Magna wird bereits in der kommenden Woche Verhandlungen mit dem Autobauer über die geplanten Stellenstreichungen aufnehmen. "In der nächsten Woche werden die Betriebsräte und Gewerkschaften die Verhandlungen um die Zukunft der europäischen Standorte und unserer Arbeitsplätze beginnen", erklärte der Betriebsrat des Opel-Werks in Bochum.

Reuters erfuhr von zwei mit der Situation vertrauten Personen, dass erste Gespräche zwischen Magna, dem Opel-Management und Arbeitnehmervertretern bereits am Montag (21. September) stattfinden sollen. Konkrete Ergebnisse seien dabei aber noch nicht zu erwarten.

Einigung über Jobabbau gesucht

Magna will bei Opel europaweit 10.500 Stellen abbauen, davon nach Betriebsratsangaben 4.400 in Deutschland. Davon ist vor allem das Werk in Bochum betroffen, wo gut 2.000 Stellen wegfallen sollen. Eine Einigung mit den Arbeitnehmern ist eine der Bedingungen für einen erfolgreichen Abschluss der Opel-Übernahme durch Magna und die russische Sberbank, der für Ende November geplant ist. Das Konsortium will 55 Prozent an Opel kaufen, 35 Prozent sollen beim einstigen Mutterkonzern General Motors (GM) bleiben. Die Mitarbeiter sollen im Gegenzug für Zugeständnisse - etwa beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld - mit zehn Prozent an Opel beteiligt werden.

Magna war der Wunschpartner der Belegschaft - zumindest in Deutschland. In anderen Ländern stießen die Pläne des österreichisch-kanadischen Autozulieferers teilweise auf Widerstand. Dennoch wollen die Belegschaftsvertreter die Mitarbeiter vor den Verhandlungen zusammenschweißen. "Die Endlösung wird keine deutsche, belgische oder englische Lösung sein. Es gibt entweder eine europäische Lösung für Opel oder es gibt keine", sagte ein Belegschaftsvertreter.

Um ihre Geschlossenheit zu demonstrieren, wollen Opelaner aus mehreren europäischen Ländern am Mittwoch (23. September) zu einem Aktionstag im belgischen Antwerpen zusammenkommen, um gegen die drohende Schließung des dortigen Werks zu demonstrieren. Sie fordern eine faire Verteilung der Lasten und Stellenstreichungen in Europa und einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen.

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