Bangen um Quelle Österreich geht weiter

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Quelle-Vorstand Wolfgang Binder verhandelt mit "Hochdruck" mit möglichen Investoren, um die 1.100 Mitarbeiter zu retten, sagt Betriebsratschef Felix Hinterwirth.

"Spätestens nächste Woche muss eine Entscheidung fallen", betonte er. Nach Ansicht eines Branchenkenners ist die Situation der Quelle Österreich "aussichtslos", bereits nächste Woche könnte es verdammt eng werden. Binder selbst bezeichnete die finanzielle Lage in einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" als "sehr angespannt".

Oktober-Gehalt bereits am Konto

Per Ende Oktober haben die rund 1.100 Quelle Mitarbeiter in Linz ihr Gehalt laut dem Betriebsratschef ganz normal bekommen. Laut "WirtschaftsBlatt" war dies nur möglich, weil die Oberbank die gesperrte Kreditlinie wieder geöffnet hat. Die Oberbank soll im Gegenzug eine hypothekarische Besicherung erhalten haben.

Nach wie offen sei, wie das Weihnachtsgeld finanziert werden soll. Auch wenn die Linzer Quelle AG auf Messers Schneide steht, wurde bisher kein einziger Mitarbeiter vorsorglich zur Kündigung angemeldet.

Binder verhandelt inzwischen auch mit der Hongkonger Agentur Li & Fung, die Quelle bisher mit Waren beliefert hat. "Deren Angebot ist es zu helfen, dass man an die Ware kommt", wird Binder zitiert. Eine etwaige Beteiligung oder ein Einstieg der Hongkonger bei Quelle ist laut Binders Informationsstand aber derzeit kein Thema.

In Branchenkreisen wird gezweifelt, dass ein Verkauf so schnell über die Bühne gehen könnte. Selbst wenn sich übers Wochenende ein Investor findet, benötigt man eine eingehende Due-Diligence-Prüfung - und die braucht Zeit. Eine Stand-alone-Variante scheint inzwischen ausgeschlossen, Quelle Österreich müsste eine völlig eigenständige Logistik und Warenbeschaffung aufstellen.

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