Gold und Schweizer Franken bieten den Anlegern nach Ansicht der UBS keine Zuflucht mehr vor der Euro-Schuldenkrise und den Turbulenzen an den Finanzmärkten. "Gold und der Schweizer Franken sind nicht länger sichere Häfen", schrieb Chief Investment Officer (CIO) Alexander Friedmann in einem am Freitag verfügbaren Brief an die Kunden der Großbank.
Mit Bindung des Frankens an den Euro habe die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September die Schweizer Währung faktisch von der Liste der als sicher geltenden Anlagen genommen, schrieb Friedmann. Es sei anzunehmen, dass die SNB die Euro-Untergrenze mindestens in den nächsten sechs Monaten bei 1,20 Franken halten werde. Wenn die Schweizer Wirtschaft aber noch mehr unter Druck komme, könnte der Franken über eine Anhebung dieser Grenze abgewertet werden.
Gold sei zwar Abwertungsversuchen durch eine Notenbank nicht ausgesetzt, erklärte Friedmann. Und in einem Umfeld, in dem die Verzinsung von Anlagen die Teuerung nicht mehr ausgleiche, sei auch entgangener Zinsertrag kein Thema. Trotzdem riet Friedmann zur Vorsicht. Anleger könnten nicht davon ausgehen, dass sich das Edelmetall als sichere Anlage erweise, sollten Investoren Gold in großem Stil verkaufen, um an Liquidität zu kommen.