Banken leisten Beitrag zu Griechenland-Hilfe

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Die österreichischen Banken werden ihren Beitrag zur Stabilisierung Griechenlands leisten, indem sie ihre Forderungen nicht fällig stellen und Anleihen über die gesamte Laufzeit behalten. Neue Kredite für Griechenland werden sie aber nicht aufstellen, ob sie Anleihen zeichnen, bleibt ihnen überlassen. Das ergab ein von Finanzminister Pröll einberufenes Treffen mit Bankenvertretern.

RZB-Chef und Banken-Obmann Rothensteiner versprach, alle österreichischen Banken darauf einzuschwören, nicht gegen Griechenland zu spekulieren. Die beim Treffen vertretenen fünf Größten würden sich jedenfalls daran halten. Österreichs Banken sind mit knapp fünf Mrd. Euro in Griechenland engagiert. Etwa 900 Mio. Euro davon sind "indirekt" ("off-balance-sheet"). Dazu gehören Derivate oder CDS (Credit Default Swap) oder auch Sale-Lease-Back Geschäfte. Von den vier Mrd. Euro an direkten Finanzgeschäften entfallen zwei Drittel auf Staatsanleihen, von denen die meisten eine Laufzeit über 2012 hinaus haben, erläuterten Pröll und Nationalbank-Vizegouverneur Duchatczek.

Bis Ende 2012 läuft das von den Finanzministern der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) am Sonntag beschlossene Hilfspaket für Griechenland im Wert von 110 Mrd. Euro. In diesem Zeitraum soll die griechische Wirtschaft saniert werden.

Die Grünen wollen die Banken und Finanzinvestoren in die Pflicht nehmen. SPÖ-Europapolitiker Swoboda mahnte ein sozial ausgewogenes Sparprogramm in Griechenland ein. FPÖ-Europapolitiker Mölzer überlegt als Reaktion auf die wirtschaftlichen Probleme in Griechenland eine Währungsunion von Österreichs mit Deutschland. "Staaten wie Griechenland, Spanien oder Portugal sollten währungspolitisch ihre eigenen Wege gehen", erklärte Mölzer.

FPK-Obmann Scheuch schloss sich seinem Parteifreund Strache an und forderte eine Volksabstimmung über die Greichenland-Hilfe. Für eine Volksabstimmung ist auch das BZÖ - allerdings in Griechenland.

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