BayernLB droht durch Hypo Alpe Adria Gefahr

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Auf die Bayerische Landesbank kommen weitere Belastungen zu. Verwaltungsratschef Georg Fahrenschon erwarte schlechte Nachrichten, vor allem die Kärntner Tochtergesellschaft Hypo Group Alpe Adria (HGAA) entwickelt sich laut "Handelsblatt" zum Fass ohne Boden.

In der BayernLB nehmen derzeit die Wirtschaftsprüfer von KPMG die Geschäfte der Hypo Group Alpe Adria unter die Lupe. Bei diesem "Asset Screening" sollen bis Ende November alle Risiken der Tochter beleuchtet werden.

Es zeichne sich derzeit schon ab, dass die Hypo Group bezüglich der Risikovorsorge und der Kreditausfälle "sehr unerfreulich" abschneiden werde, schrieb das "Handelsblatt" unter Berufung auf Bankkreise. Die Verluste der HGAA werden die Bilanz der Mutter 2009 voraussichtlich in die roten Zahlen drücken. Das dürfte vor allem eine Folge von Abschreibungen auf den Unternehmenswert sein, hieß es weiter.

Furcht vor neuen negativen Überraschungen

Im Verwaltungsrat der BayernLB wachse jedenfalls die Furcht vor neuen negativen Überraschungen aus Beteiligungen der Landesbank. Im Fokus steht dabei die Hypo Group Alpe Adria. Georg Fahrenschon, der Verwaltungsratsvorsitzende der Bank und Finanzminister des Freistaats, wisse, "dass es da eine gewisses Drohpotenzial für neue Verluste gibt", werden Bankkreise zitiert.

Deshalb bereite er jetzt die Öffentlichkeit auf schlechte Nachrichten vor. Die Notwendigkeit einer weiteren Kapitalerhöhung für die österreichische Tochter HGAA könne ausdrücklich nicht ausgeschlossen werden, sagte Fahrenschon vergangene Woche in München. Die BayernLB sei aber stark genug, um ihren Anteil an einer Hypo-Kapitalerhöhung selbst tragen zu können.

Die BayernLB war 2007 mit mehr als 50 % bei der Hypo Group Alpe Adria eingestiegen und hatte dafür gut 1,6 Mrd. Euro bezahlt. Weil sich das öffentlich-rechtliche Institut mit gut 1,1 Mrd. Euro an Finanzspritzen beteiligte, erhöhte sich seine Beteiligung auf 67 %. Der Kärntner Bank wurde seit Ende 2006 vier Mal Kapital von ihren Eigentümern zugeschossen - mit einem Volumen von insgesamt 1,55 Mrd. Euro. Weitere 900 Mio. Euro steuerte der österreichische Staat zu.

Derzeit prüft Brüssel die Sanierungshilfen, die die BayernLB selbst vom Staat erhalten hat. Die EU-Kommission wird die Prüfung der BayernLB bis Ende dieses Jahres abschließen. Die Brüsseler Behörde bewertet seit dem Frühjahr den Sanierungsplan des Vorstands, der den Abbau von konzernweit 5.600 Arbeitsplätzen von insgesamt über 19.000 vorsieht. Beobachtern zufolge könnte die EU-Kommission der BayernLB zur Auflage machen, sich von der Hypo Alpe Adria zu trennen, schreibt auch die deutsche "Börsen-Zeitung".

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