Bosch erleidet erstmals seit 1945 Verlust

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Der weltgrößte Autozulieferer Bosch hat im vergangenen Jahr wegen der eingebrochenen Fahrzeugnachfrage und der Wirtschaftskrise den ersten Verlust seit Ende des zweiten Weltkriegs eingefahren. "In keinem Geschäftsjahr seit 1945 mussten wir so heftige Rückschläge bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen wie 2009", sagte Bosch-Chef Franz Fehrenbach am Dienstagabend in Stuttgart.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank der Umsatz des im Stiftungsbesitz befindlichen Konzerns um 16 Prozent auf rund 38 Mrd. Euro. Der Verlust vor Steuern habe voraussichtlich drei bis vier Prozent des Umsatzes entsprochen - das wären zwischen 1,14 und 1,52 Mrd. Euro. Die finanzielle Situation des Unternehmens sei aber solide, die Nettofinanzmittel beliefen sich derzeit auf rund acht Mrd. Euro, so Fehrenbach.

2010 werde ebenfalls "kein einfaches Jahr", der Konzern mit 271.000 Beschäftigten werde um ein ausgeglichenes Ergebnis ("schwarze Null") kämpfen, sagte der Bosch-Chef. Der größte Schwung werde dabei von den asiatischen Schwellenländern ausgehen. Die weltweite Automobilproduktion werde 2010 voraussichtlich um zehn bis 15 Prozent wachsen, in der stark geschrumpften Sparte Industrietechnik sei voraussichtlich aber erst in der zweiten Jahreshälfte eine "nennenswerte Erholung" zu erwarten.

Fehrenbach kritisierte zugleich die Bankbranche: "Wir halten es für verantwortungslos, wenn einige Großbanken trotz der gemachten Erfahrungen mehr oder weniger zu ihren Verhaltensweisen von vor der Krise zurückkehren." Bosch werde angesichts üppiger Bonus-Zahlungen die Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Instituten überdenken. Als positive Beispiele hob Fehrenbach die Banken HSBC und JP Morgan hervor.

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