Die Lage am britischen Arbeitsmarkt ist so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Arbeitslosenquote sank in den drei Monaten bis Februar um 0,3 Punkte auf 6,9 Prozent. Analysten hatten nicht mit einem derart starken Rückgang gerechnet.
Die Arbeitslosenquote liegt damit unter der Schwelle von sieben Prozent, ab der die britische Notenbank eine Zinserhöhung grundsätzlich für möglich hält. Experten sehen die Daten als Anzeichen dafür, dass nun die britische Wirtschaft das Schlimmste überstanden hat. Es deute einiges darauf hin, dass die Flaute am Arbeitsmarkt überwunden sei, sagte ING-Experte James Knightley. "Auch wenn wir weiterhin damit rechnen, dass eine Zinserhöhung der Bank von England erst im Februar kommenden Jahres ansteht, so ist nun die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass dieser Schritt auch eher erfolgen könnte."
Der Leitzins in Großbritannien liegt trotz guter Wachstumsaussichten auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Notenbankchef Mark Carney will jedoch auch bei einer Arbeitslosenquote von weniger als sieben Prozent erst eine Zinserhöhung ins Auge fassen, wenn sich die wirtschaftliche Lage gefestigt hat. Wenn die Bank von England aber ihren Zins Anfang 2015 wieder anhebt, dann könnte sie eine der ersten führenden Notenbanken sein, die nach der Finanzkrise die geldpolitische Wende einleitet.