Dem neuen britischen Notenbankgouverneur Mark Carney ist es gelungen, zu Beginn seiner Amtszeit die gesamte Führungsriege der Bank von England hinter sich zu versammeln. In dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der ersten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses unter Leitung Carneys hieß es, alle Mitglieder hätten dafür plädiert, die Notenpresse bis auf Weiteres nicht schneller rotieren zu lassen.
Zunächst solle die Zentralbank entscheiden, ob sie künftig Finanzmärkten und Öffentlichkeit mehr konkrete Hinweise auf ihre künftige Geldpolitik geben will.
Carney gilt als Befürworter von höchstmöglicher Transparenz - im Fachjargon "Forward Guidance" genannt. Die Einigkeit des Ausschusses überdeckt allerdings nur oberflächlich, dass auch weiterhin einige Top-Notenbanker das Anleihekaufprogramm der Bank von England über das bisherige Maß von 375 Milliarden Pfund (431,4 Mrd. Euro) hinaus ausdehnen wollen. Mehrere Mitglieder gaben zu Protokoll, dass sie eigentlich für einen größeren Stimulus votiert hätten und diesen auch nach wie vor für notwendig halten.