bwin droht Steuernachzahlung über 100 Mio. Euro

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Dem Glücksspielkonzern bwin, der in Österreich bisher keine Umsatzsteuer abgeführt hat, drohe eine Nachzahlung in der Höhe von mehr als 100 Mio. Euro, schreibt das Magazin "profil". Der Konzern dementiert: "bwin zahlt stets korrekt seine Steuern", so bwin-Sprecher Kevin O'Neal in einer Aussendung.

Gegen bwin läuft laut "profil" seit geraumer Zeit ein Finanzstrafverfahren. Das Unternehmen, das seinen Hauptsitz im steuerlich begünstigten britischen Überseegebiet Gibraltar hat, könnte bei einem negativen Ausgang zur Kasse gebeten werden. Im schlimmsten Fall drohe eine Umsatzsteuernachzahlung für die vergangenen sieben Jahre in der Höhe von mehr als 100 Mio. Euro. Seit Anfang 2007 interessiere sich das Finanzamt für den Konzern mit Sitz in Wien und Gibraltar. Seit Ende 2008 werde die Umsatzsteuerpflicht von bwin in Österreich geprüft.

Der Konzern sieht die Frage bereits beantwortet: bwin sei bereits zwischen 1999 und 2001 einer Betriebsprüfung unterzogen worden, dabei sei eindeutig geklärt worden, dass Online-Glücksspiele von der Umsatzsteuer befreit seien, zitiert das Magazin den bwin-Sprecher O'Neal. bwin gehe weiterhin von der Gültigkeit dieser Entscheidung des Finanzministeriums aus.

"Profil" zitiert aus einem Gutachten der Steuerberatungsgesellschaft Perlogis, das zu dem Schluss kommt, dass bwin sehr wohl eine Betriebsstätte in Wien unterhält und daher hier zur Gänze steuerpflichtig wäre. Laut "profil" habe bwin - bereinigt um die Erträge aus den Sportwetten - seit 2002 Gesamtumsätze von 625 Mio. Euro erzielt, davon wären rückwirkend 20 Prozent als Umsatzsteuer abzuführen, also 125 Mio. Euro.

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