Bereits über 30 heimische Brauereien haben Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet.
Wien. Während Österreichs Bierbrauern die Corona-Krise zu schaffen macht, erlebt der Verkauf von Osterschinken und Geselchten einen Boom, wie die jüngsten Marktdaten belegen. "Die Nachfrage nach dem Osterfleisch ist sehr, sehr gut ist. Wir liegen da circa um 20 Prozent über dem Vorjahresniveau", sagte Rudolf Stückler, der Fleischexperte der Agrarmarkt Austria Marketing (AMA), am Samstag im Ö1-"Morgenjournal".
Ganz anders verhält es sich beim standesgemäßen Getränk zum Geselchten. "Der Totalausfall der Gastronomie trifft die Brauereien hart," hatte Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Brauereiverbandes Österreich, bereits zu Beginn der Karwoche im Gespräch mit der APA betont.
Im Schnitt dürften heuer 50 Prozent weniger Umsatz anfallen, schätzt der Verband. Deshalb haben bereits mehr als 30 Brauereien ihre Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet, berichtete Brauereiverbands-Obmann Siegfried Menz der Tageszeitung "Die Presse" (Samstag-Ausgabe).
Großteil muss vernichtet werden
Besonders hart trifft es Kleinbrauereien, so auch die Beaver Brewing Company, die erst eine Woche vor den angeordneten Schließungen ihren zweiten Standort in Wien eröffnet hatte. "Nun ist der Braubetrieb auf null", sagte Braumeister Wolfgang Lenz im Zeitungsbericht. Vor der Corona-Krise habe er täglich 120 Liter Bier verkauft. Jetzt biete Lenz zwar einen Abholdienst an, aber über diesen verkaufe er nur etwa acht Liter pro Tag. Deshalb werde er wohl den Großteil seiner 70 Hektoliter, die er noch im Keller hat, vernichten müssen, weil bekanntlich auch Bier als Frischeprodukt ein Ablaufdatum hat.