Billigere Energie hat die Preise für nach Deutschland importierte Waren im April so stark gedrückt wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Sie fielen um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. "Dies der stärkste Preisrückgang seit November 2009 mit minus 5,0 Prozent", teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich ein Minus von 2,3 Prozent erwartet.
Verantwortlich dafür ist der Preisrutsch bei Energie, die 11,7 Prozent günstiger importiert wurde als im April 2012. Grund sind fallende Weltmarktpreise aufgrund der schwächeren globalen Nachfrage. So fielen die Importpreise für Erdöl um 12,8 Prozent, die für Mineralölerzeugnisse wie Benzin sogar um 14,1 Prozent. Auch viele andere Rohstoffe wie Eisen und Stahl (-6,5 Prozent) wurden billiger.
Wegen der schwachen Weltkonjunktur sahen sich die deutschen Exporteure zu Preisnachlässen gezwungen. Die deutschen Ausfuhren verbilligten sich im Schnitt um 0,4 Prozent. Mit Frankreich steckt der wichtigste deutsche Exportkunde in der Rezession, ebenso viele andere Euro-Länder. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet deshalb in diesem Jahr nur noch ein Exportwachstum von 2,0 Prozent. 2012 fiel das Plus mit 3,7 Prozent noch fast doppelt so stark aus, 2011 lag es sogar bei 7,8 Prozent.