Die Aufträge der deutschen Industrie sind im Juli überraschend deutlich zurückgegangen. Sie fielen um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte das deutsche Wirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im November 2011. Befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 1,0 Prozent gerechnet.
Im Juni hatte es mit 5,0 (Erstschätzung: 3,8) Prozent noch den stärksten Anstieg seit mehr als zweieinhalb Jahren gegeben. Das lag vor allem an den vielen Großaufträgen für den Flugzeugbauer Airbus auf der Branchenmesse im französischen Le Bourget. Diesmal fielen die Großaufträge unterdurchschnittlich aus.
"Das Niveau des auftragsstarken zweiten Quartals wird aber weiter überschritten und auch im Trend bleiben die Auftragseingänge aufwärts gerichtet", erklärte das Ministerium. "Die Aufwärtstendenz in der Industrie setzt sich somit moderat fort."
Während Bestellungen aus dem Inland nur um 0,3 abnahmen, gingen die Aufträge aus dem Ausland deutlich um 4,5 Prozent zurück. Die Nachfrage nach Investitionsgütern wie Fahrzeugen und Maschinen fiel um 5,1 Prozent. Bei Konsumgütern ließen die Bestellungen um 1,0 Prozent nach, während sie bei Vorleistungsgüter wie Chemikalien um 0,8 Prozent zulegten.