Deutsche Post will Briefporto erhöhen

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Der Chef der Deutschen Post, Frank Appel, will die sinkenden Gewinne aus dem Briefgeschäft mit einer Portoerhöhung auffangen.

In einem Interview der "Wirtschaftswoche" forderte er die Berliner Politik auf, das Postgesetz zu ändern: „Fakt ist, dass wir das Porto seit zwölf 12 nicht erhöht haben." Mitarbeiter müssten vernünftig bezahlt werden.

Appel sagte, dass 2-3 Viertel des Rückgangs im Briefgeschäft nicht auf die Konjunktur zurückzuführen seien. "Wir verlieren stetig Masse, weil unsere Kunden immer mehr E-Mails statt Briefe schreiben. Der Brief ist ein schrumpfendes Geschäft."

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle kündigte unterdessen einen Gesetzentwurf an, mit dem das Unternehmen sein Mehrwertsteuerprivileg für einen Teil der Dienstleistungen verlieren soll. "Darüber wird das Kabinett auf meine Initiative möglichst bald entscheiden", sagte der Wirtschaftsminister. "Wir schaffen damit die Voraussetzungen für fairen Wettbewerb. Das sorgt mittelfristig nicht für steigende, sondern für sinkende Preise."

Eine klare Absage erteilte Appel Zukäufen im Ausland: "Es ist unrealistisch, die derzeitigen Rückgänge in Deutschland durch Geschäft im Ausland wettmachen zu wollen. Dort kämpfen die Postunternehmen mit denselben Problemen wie wir."

Trotz der Verluste beim Geschäft mit adressierten Werbesendungen rechnet der Post-Chef zukünftig wieder mit einem Anstieg in diesem Bereich. Die Werbung im Internet werde überschätzt. "Momentan ist es einfach attraktiv, Online-Werbung zu machen. Das ist wieder so ein Herdentrieb-Effekt. Viele denken: Weil alle Werbung im Internet schalten, müssen wir es auch tun", wurde Appel zitiert. Doch die klassische Werbepost sei meist effektiver. "Das bestätigen unsere Marktforscher. Das Geschäft wird daher zurückkommen."

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