41 Milliarden Budget-Plus

Deutschland profitiert von Euro-Krise

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Von 2010 bis 2014: Kosten von 599 Mio. Euro stünden gegenüber.

Die anhaltenden Niedrigzinsen und die hohe Nachfrage nach deutschen Bundesanleihen bescheren der Bundesrepublik Deutschland innerhalb von fünf Jahren zusätzliche Einnahmen von 40,9 Milliarden Euro. Damit profitiert Deutschland indirekt von der Eurokrise, die das Vertrauen in die Staatspapiere von Krisenländern sinken ließ und stattdessen Investoren für deutsche Bundesanleihen anlockte. Das geht aus einer Antwort des deutschen Finanzministeriums auf Anfrage eines SPD-Parlamentariers hervor, berichtet "Der Spiegel".

Die Summe ergibt sich aus der Differenz zu den ursprünglichen Planzahlen für die Zinszahlungen für Staatspapiere und bezieht sich auf den Zeitraum 2010 bis 2014. Im Durchschnitt sank das Zinsniveau für alle Neuemissionen Deutschlands um fast einen Prozentpunkt. Die Zinsen und Tilgung für Staatsschulden sind im deutschen Bundeshaushalt nach den Bereichen Arbeit/Soziales und Verteidigung der drittgrößte Posten.

Die Zinsersparnisse und unerwartet hohe Steuereinnahmen wegen der guten Konjunkturentwicklung in Deutschland drückten auch die Neuverschuldung: Von 2010 bis 2012 nahm Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dem Bericht zufolge rund 73 Milliarden Euro weniger an neuen Krediten auf als vorgesehen.

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Den Ersparnissen stehen nach Angaben des deutschen Finanzministeriums Kosten durch die Eurokrise von bisher 599 Millionen Euro gegenüber. Hier drohen allerdings mögliche neue Belastungen: So könnte ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland, den die deutsche Bundesregierung jedoch ablehnt, nach Einschätzung von Ökonomen Einbußen im zweistelligen Milliardenbereich für Deutschland nach sich ziehen.

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