Preisabschläge drückten Umsätze der Elektrohändler

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Flachbildfernseher, Computer, Notebooks und Handys werden immer billiger. Das freut zwar die Konsumenten, geht aber zulasten der Umsätze der heimischen Elektro- und Elektronikhändler. Im 1. Halbjahr 2009 hat die Branche 1,6 Mrd. Euro umgesetzt, um 3,4 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Starke Einbußen haben vor allem die Bereiche Unterhaltungselektronik (-10 %), IT (-7 %) und Telekommunikation (-4 %) erlitten, geht aus dem Technical Market Index (Temax) von GfK hervor.

Anders schaut die Situation bei den Haushaltsgeräten aus: Der Umsatz im Segment Elektrogroßgeräte stieg im Zeitraum Jänner bis Juni um 5 % auf 327 Mio. Euro, jener im Bereich Elektrokleingeräte legte um 8 % auf 148 Mio. Euro zu. Umsatzmotor bei den Elektrokleingeräten waren vor allem Espressomaschinen, Staubsauger und Bügeleisen, bei den Großgeräten Wäschetrockner und Waschmaschinen. Standmixer, Wasserkocher und Küchenmöbel entwickelten sich die Umsätze hingegen rückläufig.

Die Unterhaltungselektronik, mit 422 Mio. Euro im 1. Halbjahr der umsatzmäßig größte Bereich, musste in den ersten sechs Monaten des Jahres die größten Abstriche hinnehmen. In der wichtigsten Produktgruppe, den Flachbildfernsehern, hat die Branche im 1. Quartal bei einem Absatzanstieg von 26 % noch ein Umsatzplus von 2,5 % erzielt. Weitere Preisreduktionen, vor allem im April und Mai, und eine "anhaltend schwache Performance" der Plasma-Geräte ergaben dann für das 2. Quartal ein Umsatzminus von 11 % gegenüber dem Vorjahr. Für das Halbjahr gerechnet ergibt sich nun eine Umsatzdifferenz von minus 4 %.

"Erfreulich" sei dagegen die Entwicklung der Heimkino-Anlagen gewesen: Die Produktgruppe wies im Vergleich zum 1. Halbjahr 2008 einen Absatz-Anstieg von satten 34 % auf, während der Umsatz das Vorjahr immerhin um 19 % übertraf.

Trotz eines kurzen Verkaufsanstiegs aufgrund der Umstellung der ORF-Verschlüsselung führen die Set Top Boxes das Verliererfeld weiterhin an. Ihr Umsatz liegt 19 % hinter dem Vorjahr zurück. Ebenfalls schwach präsentierten sich die portablen Mediaplayer mit einem Umsatzminus von 17 %. Gewinner im Bereich Unterhaltungselektronik waren Kopfhörer (+ 13 %) und das Mediaplayer-Zubehör (+15 %).

Smartphones gefragt

In der Sparte Telekommunikation zählten Smartphones und Modems für Net- und Notebooks zu den Gewinnern. Laut GfK war etwa jedes siebente im 1. Halbjahr verkaufte Handy ein Smartphone, also ein Handy, das den Leistungsumfang eines Mobiltelefons mit dem eines Personal Digital Assistants vereint. Die Nachfrage nach ans Festnetz gebundenen Endgeräten wie Faxgeräte, Telefone und Anrufbeantworter ist weiterhin gesunken. Insgesamt erwirtschaftete der Bereich Telekommunikation im 1. Halbjahr 157 Mio. Euro.

Der Markt für Informationstechnik schrumpfte im 1. Halbjahr zwar um 7 Prozent auf 326 Mio. Euro, dieser Rückgang betraf aber nicht alle Warengruppen gleichermaßen. Nach wie vor sei der Markt für mobile Produkte (Notebooks und Netbooks) mit zweistelligen Absatzzuwächsen "sehr dynamisch", hieß es.

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