Samsung erwartet nach Rekordquartal weitere Zuwächse

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Der weltgrößte Elektronikkonzern peilt nach einem Rekordquartal dank der zügigen Erholung der Technologiebranche weitere Zuwächse an. Für das abgelaufene Quartal veranschlagt das Unternehmen, sein operatives Ergebnis auf umgerechnet 3,8 Mrd. Dollar. Vor allem das stark zyklische Geschäft mit DRAM-Chips, die vor allem in Computern und der Unterhaltungselektronik eingesetzt werden, brummt derzeit.

Der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Flachbildfernsehern profitiert dabei stark von seiner Marktmacht. Die Chip-Preise hätten wegen der starken Nachfrage nach Computern und den begrenzten Kapazitäten von kleineren Konkurrenten angehoben werden können.

Verglichen mit dem Vorjahresquartal hat Samsung sein operatives Ergebnis versiebenfacht und damit auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das Gesamtjahr sehen sich die Asiaten damit auf gutem Weg zu einem neuen Rekordgewinn. Branchenexperten rechnen damit, dass Samsung bis zum Herbst weiter wächst.

"Ich glaube, dass das Ergebnis im dritten Quartal seinen Höhepunkt erreicht. Es besteht allerdings das Risiko, dass der Preis für DRAM-Speicher hoch bleibt und dies das Nachfragewachstum dämpft", sagte Analyst Song Myung-sup von HI Investments & Securities.

Während der Erholung des Elektroniksegments durch weltweite Konjunkturprogramme und erfolgversprechende neue Verbrauchergeräte wie Apples-Tabletcomputer iPad wachsen bereits die Sorgen vor dem immer wiederkehrenden Absturz der Speicherchipbranche. "Es wird sowohl im Chipsegment als auch im LCD-Bereich ein Überangebot geben und das wird den Gewinn schmälern", erklärte Robert Jakobsen von der dänischen Jyske Bank.

In der Vergangenheit weitete die Speicherchipbranche in der Phase steigender Nachfrage ihre Produktion stark aus, was regelmäßig zu heftigem Preisverfall führte. Auf der letzten dieser Talfahrten zerschellte die frühere Infineon-Tochter und Samsung-Konkurrentin Qimonda. Bisher überwiegt allerdings noch die Zuversicht, dass auch andere Branchenriesen wie Sony, Panasonic, Nokia und Intel den Aufwärtstrend mittragen.

Infineon profitiert mittelbar vom Markterfolg der Koreaner. Der bayerische Halbleiterkonzern beliefert Samsung mit Funkchips für einen Teil der Handypalette. Die Infineon-Aktie kletterte bis Dienstagmittag um knapp 3 %, während die Anteilsscheine von Samsung um 0,3 % fielen. Der Wert der Aktien hatte sich in Seoul in den letzten fünf Wochen bereits um fast ein Fünftel erhöht. Ende des Monats will der neue Samsung-Chef Choi Gee-sung die Quartalsbilanz im Detail vorstellen. Bis Ende April legen auch die meisten anderen Technologiefirmen ihre Zahlen vor.

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